Freitag, 24. Juli 2009

Nicaragua - Isla de Ometepe

Der Weg nach Nicaragua führte uns zuerst in die Hauptstadt Costa Ricas "San Jose". Aufgrund der üblichen Buskomplikationen mussten wir dort auch einen Zwischenstopp einlegen bevor es am nächsten Tag zur Mittagszeit mit dem Tica Bus Richtung Grenze ging. Somit hatten wir genug Spielraum um bei einem morgendlichen Spaziergang die Stadt unsicher zu machen. Es ging durch die Fußgängerzone direkt in den nächsten Mc Donalds. Nach der Stärkung drehten wir noch ein Paar runden, holten unsere Sachen aus dem Hostel und fuhren mit den Taxi zum Tica Bus.

Tica Busse sind in ganz Zentral Amerika im Einsatz und haben sich auf das Internationale Personentransportgeschäft spezialisiert. Mit festen Fahrplänen, einem organisierten Gepäcktransport und komfortablen, klimatisierten Reisebussen eine echte Ausnahme hier.

Nach sechs stuendiger Bussfahrt kamen wir an der Grenze an und ließen Costa Rica hinter uns. Dieses Land ist auf jeden Fall eine Reise wert. Gerade Naturbegeisterte kommen hier voll auf ihre Kosten. Unzählige Nationalparks (27% der Landfläche) präsentieren sich hier mit einer unglaublichen Artenvielfalt (Weltweit das Land mit der groessten Artenvielfalt pro Fläche) von Pflanzen und Tieren die man Hautnah erleben kann. Die Mentalität ist ähnlich wie in Panama wenngleich man das Gefühl hat, dass Costa Rica touristischer und auch etwas reicher ist als sein südliches Nachtbarland.

Bevor wir schlussendlich an unserem Ziel "Isla de Ometepe" ankamen, mussten wir noch eine Nacht in Rivas verbringen einer kleinen Stadt direkt am Interamerikaner Highway Nr. 1. Am nächsten Morgen ging es mit dem Boot über den Lago de Nicaragua auf die Vulkaninsel. Bestehend aus den beiden Vulkanen Conception (1610m) und Madera (1347m) sind die ursprünglich getrennten Inseln durch Lavastroeme zusammengewachsen und bilden heute die groesste vulkanische Suesswasserinsel der Erde. Unser kleines Hotel lag genau zwischen den beiden Vulkanen direkt am See.

Auch auf dieser Insel werden, wie fast überall in Zentralamerika, alte Amerikanische Schulbusse, die sogenannten Chicken-Busse, als Haupttransportmittel eingesetzt. Auch hier total ueberfuellt. An einem Morgen wurde wir auf dem Weg zum Bus von einem ca. 75jaehrigen Einheimischen gesegnet, der vor einem Spielplatz saß und uns erzählte, dass dieser Spielplatz durch Spendengelder aus aller Welt gebaut werden konnte. Dafür wollte er sich bei uns bedanken. Der Gedanke ist schön für jeden der in seinem Leben schon einmal eine Spende getätigt hat. Mich jedenfalls brachte er zum schmunzeln. Der Anblick des alten freundlich lächelnden, kleinen Mannes, die gefühlte Dankbarkeit und der kleine bunte Spielplatz im Hintergrund. Einfach ein schoener Moment. Wenngleich wir uns fuer diese Spende natuerlich nicht verantwortlich fuehlten und dem Maennlein dies sicherlich bewusst war. Man kann sich ja schliesslich nicht immer mit Ruhm bekleckern.

Ihr könnt euch ja alle vorstellen, dass wir die Insel nicht verlassen wollten ohne wenigstens einen der beiden Vulkane bestiegen zu haben. Also brachen wir eines Morgens um 6:00 Uhr auf um zusammen mit Chrissie, Johannes und einem einheimischen Guide den groesseren aber niedrigeren Vulkan Madera zu erklimmen. Aufgrund der fehlenden Spitze ist er etwa 250 m niedriger, dafür gibt es jedoch einen Kratersee der auch zu einem erfrischenden Bad einladen sollte. Überhaupt gilt er als die landschaftlich attraktivere Wahl.

Anfangs noch voll motiviert ging es fast die Hälfte der sechs Kilometer langen Strecke im Eilgang nach oben. Zu dieser Zeit interessierten wir uns noch für die Umgebung, die tollen Blicke, die Papageienschwaerme über unseren Köpfen, die kleinen Reis- und Kaffeeplantagen und für jede auch noch so kleine bunte Raupe am Wegrand. Doch dass sollte sich schlagartig ändern. Der Vulkan ist ab einer Hoehe von 700m mit dichtem Regenwald bewachsen. Der Weg wurde immer steiler, enger, nasser und dadurch rutschiger. Dafür wurde aber auch die Sicht schlechter, weil die Spitze normalerweise immer in einer Nebelglocke liegt. Der Trampelpfad war fast unpassierbar. Immer wieder versperrten umgeknickte Bäume den Weg. Knoecheltiefe Matschpfuetzen in denen man immer wieder stecken blieb, erschwerten das Laufen. Lockeres Geröll und rutschige Wurzeln, die man oft nur unter dem Schlamm erahnen konnte machten jeden Schritt zum Spiel mit dem Glück. Seitlich luden ungesicherte Abhaenge gerade dazu ein abzustürzen. Und dem nicht genug, kamen Regen und jede Menge Moskitos hinzu. Warum macht man so etwas freiwillig und zahlt dafuer auch noch Geld? Immer wieder waren wir kurz davor aufzugeben. Meistens wenn ein noch steileres, beziehungsweise gefährlicheres Hindernis überwunden werden musste. Auf so etwas waren wir beim besten Willen nicht vorbereitet. Unsere extrem wandergeeigneten Sneakers mit „Slick“ Profil (also quasi profiellos wegen der besseren Bodenhaftung) machten die Sache komischerweise auch nicht besser. Die einzige Motivation war ein lohnender Blick vom Gipfel. Als wir diesen schließlich total erschöpft erreichten, war uns nicht einmal dieser Blick vergönnt. Man konnte gerade zwischen der üppigen Regenwaldbäumen den Nebel sehen. Der Kratersee hatte für uns völlig an Reiz verloren, denn das Letzte was wir jetzt noch wollten wäre schwimmen zu gehen. Chrissie und Johannes, die beiden Sportstudenten haben sich dann alleine mit dem Guide bis zum See durchgekämpft und wir warteten oben am Gipfel.

Der Abstieg war ebenfalls eine Qual. Die Papageien waren uns nun völlig egal. Der einzige Blick galt dem Weg und die Gedanken waren bei der Dusche im Hotelzimmer. Die Schuhe und Hosen und sogar die Socken waren mittlerweile nass und komplett mit Schlamm durchtraenkt. So kamen wir nach acht Stunden total ausgepauert am Fuß des Berges an. Und alles nur um sagen zu können: "Wir waren oben!".

Für uns gab es am darauf folgenden Tag nur eins. Ruhen. Der schwarze Sandstrand vor unserem Hotel war der geeignete Platz dafür. Baden, lesen, angeln und in Hängematten faulenzen. So wie sonst halt auch nur diesmal war es noch entspannender. Die Tatsache, dass es in diesem See auch eine große Population an bis zu drei Meter langen Bullenhaien gibt störte uns dabei nicht. Außerdem an der Angel wäre das bestimmt ganz lustig. Die Fragen: "Suesswasser? Haie?? hae???" sind durchaus berechtigt und ich muss zugeben, dass ich mir die gleichen gestellt habe. Die Antwort: "Ja! Der Bullenhai ist der einzige Hai der auch im Suesswasser vorkommen kann." klingt doch trotzdem irgendwie komisch. Naja wir haben Ausschau gehalten und denken auch eine Flosse gesehn zu haben. Ganz sicher sind wir allerdings nicht.

Nach fünf tollen Tagen Inselleben geht unsere Reise weiter nach Granada, eine der schönsten Kolonialstädte Nicaraguas...

Mittwoch, 22. Juli 2009

Costa Rica - Tortuguero

Wir sind am naechsten Morgen um 6:00 Uhr aufgebrochen um den 6Uhr30 Bus nach Port Leon zu erwischen. An der Bushaltestelle angekommen stellten wir zu unserem erstaunen fest, dass laut Fahrplan kein Bus zu dieser Zeit fahren sollte. Hatten uns etwa die zahlreichen Backpacker und auch die hilfsbereiten Angestellten unseres Hostels diesbezueglich Fehlinformationen gegeben um uns, gemeiner Weise, extra frueh aus den Federn zu holen? Nein. Der Bus steht nur nicht auf dem Fahrplan und hatte sich um 15 Minuten verspaetet (damit haette man doch rechnen muessen!). Gluecklicherweise waren wir durch einen Regenschauer dazu gezwungen an der Bushaltestelle zu verweilen.

Nach der eineinhalb stuendigen Busfahrt ging es mit dem Taxi zu unserem Boot, dass uns innerhalb von vier Stunden nach Tortuguero bringen sollten. Es ging durch ein System von Wasserstrassen mitten durch den Regenwald parallel zur Karibikkueste. Unser Bootsfuehrer machte immer wieder halt um uns die Artenvielfalt dieser Region naeher zu bringen. Es begegneten uns viele verschiedene Vogelarten, Fledermaeuse, zahlreiche Echsen und Leguane, Schmuckschildkroeten, Krokodile und Kaimane, Affen und Faultiere und sogar ein Ameisenbaer der am Ufer nach etwas Fressbarem suchte. So hatten wir bereits am Ende unserer Bootstour alles gesehen, was dieses Gebiet so lohnenswert macht, inklusive der starken Niederschlaege.

Trotz Regenkleidung machten wir uns vollkommen durchnaesst zusammen mit Chrissie und Johannes auf die Suche nach einer Bleibe. Wir entschlossen uns fuer ein kleines Guesthouse direkt am Ufer der Wasserstrasse in dem wir auch die folgenden drei Naechte blieben.

Tortuguero ist eine kleine Stadt auf einer schmalen lang gezogenen Insel. Auf der einen Seite ein langer schwarzer Sandstrand und das raue karibische Meer, das wegen der vielen Haie und der starken Stroemung nicht zum schwimmen geeignet ist, und auf der anderen Seite ein weit verzweigtes System aus natuerlichen Brackwasserkanaelen. Die Verbindungen zwischen dem Hauptkanal und dem Meer begrenzen die Laenge der Insel.

Von unserem Steg hatten wir einen tollen Blick entlang des Ufers und im Wasser unter uns schwammen einige meist kleine Fische die man aus den deutschen Zierfischhandlungen kennt. Einer der vielen Brackwasserkugelfische schwamm nach laengerer Ueberzeugungsarbeit in die selbst gebaute Plastiktuetenfalle und wurde erst nach einem Photoshooting wieder unversehrt zurueckgesetzt.

Ein absolutes muss auf dieser Insel ist eine naechtliche Strandtour bei der man Wasserschildkroeten bei der Eiablage beobachten kann. Die Touren sind gut organisiert und entgegen unserer Erfahrungen sehr auf das wohl der Tiere bedacht. Es sind weder Taschenlampen noch Video- oder Fotokameras gestattet. Jeder Besucher wird registriert und darf nur in gefuehrten Gruppen den Strand betreten. Im Preis ist standardmaessig eine Spende zum Schutz der Schildkroeten enthalten. Um 21:30 Uhr ging es fuer uns los und schon bei der Ankunft am Strand erfuhr unser Guide per Funk dass eine Schildkroete in der Naehe von einem Scout gesichtet wurde. Fuer uns ein riesen Glueck da es erstens nicht selbstverstaendlich ist ueberhaupt eine Schildkroete zu sehen und zweitens die Tour auf zwei Stunden begrenzt ist und wir nicht auf eine Schildkroete warten mussten. Als wir dann schliesslich bei der Schildkroete ankamen hatte diese, 150kg schwere "gruene Schildkroete", bereits ein ein Meter tiefes zwei Meter langes und eineinhalb Meter breites Loch gegraben indem sie lag. Bei diesem bis zu einer Stunde langen Vorgang sind keine Besucher gestattet, da die Schildkroete in dieser Zeit sehr scheu ist und bei der kleinsten Stoerung wieder im Meer verschwindet. Eine Schildkroete dieser groesse (1,5 mal 1 Meter) legt bis zu 140 Tischtennisball grosse Eier und wir waren dabei. Einfach fantastisch. Anschliessend werden die Eier eingegraben und die Schildkroete schleppt sich zurueck ins Meer. Alles was nach diesem zwei Stunden Kraftakt bleibt ist eine groessere Kule im Sand, 140 Eier in ein Meter Tiefe und zwei Kriechspuren die etwas einer Panzerspur aehneln. Mitte September werden dann viele kleine Schildkroeten das Licht (bei Nacht) der Welt erblicken und instinktiv in Richtung Meer aufbrechen.

Dem Ruf, das naesseste Gebiet Costa Ricas zu sein, wurde Tortuguero auf alle Faelle gerecht. Jeden Tag gab es mehrere heftige Regenschauer, die genauso schnell endeten wie sie begannen. Mit den tollen Erlebnissen im Kopf machten wir uns wieder auf den Weg mit dem Ziel Nicaragua...

Costa Rica - Puerto Viejo

Schon beim verlassen des Hostels in Bocas waren wir nicht mehr alleine. Wir hatten uns mit zwei Deutschen Backpackern (Chrissie und Johannes) aus der Naehe von Koeln zusammen getan, die auch nach Costa Rica reisen wollten. Chrissie hatte Spanisch auf Lehramt studiert und so sollte die Kommunikation kein Problem darstellen. Ein Taxi brachte uns zur Grenze. Dort angekommen fuehlten wir uns jedoch eher wie illegale Einwanderer. Die sogenannte "Grenze" war eher eine alte stillgelegte Eisenbahnbruecke vor der man uns absetzte. Die klapprige, stark korrodierte Stahlkonstruktion fuehrte in guter Hoehe ueber einen Fluss, der die natuerliche Grenze zu Costa Rica ist. Neben den Gleisen wurden Holzbretter ausgelegt um die Bruecke ueberhaupt fuer Fussgaenger passierbar zu machen. Gleiche waren aber auch die Spuren fuer allerlei Kraftfahrzeuge vom normalen PKW bis hin zum schwersten Bananentransporter. Als wir schliesslich diese Huerde genommen hatten und uns wieder in Sicherheit wogen, wies man uns, an der eher freiwilligen Einreisestation, freundlich darauf hin, dass wir vor der Einreise einen Ausreisestempel aus Panama braeuchten, den es auf der anderen Brueckenseite gibt. Also zurueck und das ganze nochmal...

Von der Grenze ergab sich fuer uns die gute Gelegenheit mit einem Sammeltaxi bis zu unserem Ziel, Puerto Viejo, zu kommen und dafuer nur den normalen Busstarif zu bezahlen. Dank Chrissies Spanisch hatten wir so drei Stunden Bussfahrt gespart.

Schon bei der Ankunft wurde uns klar, dass wir im naechsten Surfer Eldorado gelandet waren. Viele junge Leute, Backpacker aus aller Welt und eine sehr lockere Lebenseinstellung. Der Spruch eines Deutsch – Costaricaners, der uns an der Rezeption des Hostels unsere Zimmerschluessel aushaendigte, beschreibt die Stimmung ganz gut. "Marihuana ist hier illegal und wird auch sehr hart bestraft ! (hier darf man sich einen ernsten Blick und eine kleine Sprechpause vorstellen) Aber wenn ihr was braucht dann kommt zu mir. (Jetzt eher ein laecheln)" Das wir darueber lachten scheinte ihn eher zu verwirren.

Wir besuchten am darauf folgenden Tag den Cahuita Nationalpark zusammen mit Chrissie und Johannes. Ein super Ausflug und am Ende der sieben Kilometer langen Strecke entlang der Kueste hatten wir wieder einige Urwaldbewohner mehr gesehn. Darunter riesige leuchtende Schmetterlinge in allen erdenklichen Farben und Formen, mehrere verschieden Eidechsen und Gecko Arten, grossese Spinnen, Tucane und sogar Affen. Das hatte sich gelohnt.

Eine Radtour am naechsten Tag bis nach Manzanillo (16km suedlich, entlang der Kueste) ergaenzte diese Liste noch um einige Faultiere, die man hier oeffter in den Baumkronen entdecken kann. Diese haben, so wie es scheint, die Lebensweise der Costaricaner uebernommen - oder andersrum. Immer locker bleiben und nur nicht zu schnell. Kleiner Scherz am Rande, aber im Grunde... Auf dem Weg machten wir immer wieder kleine Badepausen an schoenen aber doch gut besuchten Straenden.

Natur Pur und so soll es auch bleiben. Unser naechstes Ziel ist der Tortuguero Nationalpark der hier als der "kleine Amazonas" bekannt ist. Los gehts ...

Mittwoch, 15. Juli 2009

Bocas del Toro

Wie schon erwaehnt haben wir uns zusammen mit sieben Österreichern in Richtung Bocas del Toro, einem Naturschutzgebiet an der Karibikkueste nahe der Grenze zu Costa Rica, auf den Weg gemacht. Da der Nonstop Nachtbus ausgebucht war mussten wir einen Express Bus um 00:00 Uhr von Panama – City nach David nehmen (sechs Stunden) und dann einen Linienbus (vier Stunden) nach Almirante, der wie gewohnt total ueberfuellt war. Dort ging es mit dem Wassertaxi weiter nach Bocas del Toro. Die Stadt liegt auf Isla Colon, der groessten Insel des Bocas Archipels. Wir fanden auch gleich eine passende Unterkunft in zentraler Lage.

Diese Stadt ist eine Surfer Hochburg mit jeder Menge Bars und guenstigen Hostels. Bei Bierpreisen zwischen 0.5 und 1em US$ kann man den Tag auch mal etwas laenger ausklingen lassen.

Wir beschlossen einen Bootstrip zu den nahe gelegenen Inseln zu unternehmen. Es ging zuerst zum Delfin beobachten in die Dolfin – Bay. Dort war es wirklich sehr touristisch. Boote ueber Boote voller Traveler wurden dorthin gekarrt und mitten drin wir beide und die sieben Oesterreicher. Wir sind von einem eher privaten Trip ausgegangen und waren deshalb etwas enttaeuscht. Gesehn haben wir die Delfine natuerlich trotzdem aber die konnten einem eher leid tun so stark wurden sie von den Booten bedraengt. Der zweite Stopp war ein kleines Riff an dem wir zum Schnorcheln ausgesetzt wurden. Auch das eher ueberlaufen und fuer uns Schnorchelverwoehnte kein wirkliches Highlight. Der Stopp am Red Frog Beach, einem der hier bekannten Traumstraende war fuer uns auch nur wegen der giftigen, sehr seltenen, kleinen roten Froesche attraktiv und selbst die wurden einem von einem Einheimischen Jungen auf einem Blatt praesentiert. Auch der letzte Stopp an einem weiteren Schnorchelspot konnte diesen Ausflug nicht mehr retten. Einzig und allein der Preis von 15US$ pro Person fuer einen Ganztagsausflug und die Tatsache, andere Inseln des Archipels gesehn zu haben, brachten dem Ausflug in der B-Note ein "ganz OK" ein. Am schoensten war die Bootsfahrt an sich durch die immer gruenen Mangrovenwaelder.

Der naechste Tag war verregnet. Gerade recht um die Oesterreicher zu verabschieden die weiter nach Costa Rica zogen und deren Spuren wir bald folgen werden. Bis zu diesem Tag hatte sich Panama nicht wirklich ueberzeugend praesentiert, was sich aber schon am naechsten Morgen aendern sollte. Trotz der Warnungen vor vielen Sandfloehen ging es am besagten Morgen auf zum Starfish Beach, der fuer seine zahlreichen Seesterne bekannt ist. Schon die Bussfahrt quer durch den Regenwald der Insel lohnte sich. Und bei der Ankunft erwartete uns ein echter Traumstrand. Anders als bisher gingen die Palmen hier wirklich bis ins Wasser. Im Hintergrund war keine Strandpromenade, keine Strassen oder Hotels sondern Regenwald der in einen Palmenwald ueberging. Kleine Baeche muendeten ins Meer und wir waren fast alleine. Genau dieser Anblick hatte uns hier bislang gefehlt und entlohnte uns fuer die lange Reise nach Bocas del Toro.

Schliesslich hatten wir doch noch gefunden was wir gesucht hatten und konnten erleichtert weiter nach Costa Rica ziehen. Letztendlich hat sich Panama fuer uns als ein Land mit wenigen aber dafuer sehr attraktiven Highlights praesentiert, deren Suche sich durch aus lohnt. Um Land und Leute richtig kennen zu lernen muessten wir viel besser spanisch sprechen und das wird uns in Zentralamerika oeffter so gehen. Ausserdem sind die meisten Travelrouten, wie schon gesagt, sehr ueberlaufen von Backpackern aus der ganzen Welt und die Einheimischen haben sich auf diese neue Einnahmequelle spezialisiert. Deshalb ist es schwer das wirkliche Panama kennen zu lernen. Lediglich die Busfahrt von David nach Almirante, mitten durch Panamas Waelder, ueber Berge mit tollen Ausblicken und ueber zahlreiche Fluesse, vorbei an vielen kleinen Doerfern war Panama pur. Wir hielten in fast allen davon um neue Fahrgaeste aufzunehmen. Die kleinen, einfachen Holzhuettchen mit Stroh oder Wellblechdaechern sind meist auf Holzpfaelen erbaut um einerseits kein teures Fundament zu brauchen und andererseits aus Schutz vor Ungeziefer. Trotz der hohen Armut hatte man das Gefuehl die Menschen sind gluecklich und zufrieden mit dem was sie haben. Keine Spur vom deutschen Konkurrenzdenken.

Donnerstag, 9. Juli 2009

"Oh, wie schoen ist Panama" (City)

Weiter gings also mit dem Flugzeug nach Panama. Wie schon bei der Ankunft in Trinidad uebernahmen die Besitzer des Guesthouses den Transfer zum Flughafen. Wir sind vergleichsweise frueh aufgebrochen um am Flughafen genuegend Zeit zu haben um das freie WIFI dort nutzen zu koennen. Das war fuer uns auch dringendst erforderlich, da wir uns in den vergangenen Tagen aufgrund des fehlenden Internets nicht um eine Unterkunft in Panama City kuemmern konnten. Gluecklicherweise stellten wir am Flughafen fest, dass eine Anfragemail die wir schon in Grenada weggeschickt hatten positiv beantwortet wurde. Der letzte Satz "Taxis sind in der Nacht sicher" stimmte uns recht zuversichtlich, da wir ja einerseits nach Einbruch der Dunkelheit in Panama ankommen sollten und andererseits die Reisesicherheitshinweise des auswaertigen Amts gelesen hatten welche durchaus nicht so positiv waren.

Der Flug verlief trotz des Gewitters in Trinidad problemlos und wir kamen auch puenktlich in Panama an. Wir nahmen also ein Taxi zum Hostel mitten in der Altstadt von Panama City und entgegen aller Bedenken gab es auch hier keine Probleme. Als wir aus dem Taxi stiegen, standen wir vor einem vergleichsweise gut erhaltenen, zweistoeckigem Altstadtgebaeude auf dessen Balkone bereits unzaehlige junge, eher alternative Leute musizierten oder die tolle Abendatmosphaere mit Blick auf die Skyline der Stadt genossen. Das grosse Eingangsschild "Lunas Castle" verriet uns, dass wir tatsaechlich richtig waren. Trotz der vielen Zimmer mit bis zu 10 Betten konnten wir uns gluecklich schaetzen zwei Betten vor reserviert zu haben, denn das Hostel war ausgebucht. Naja zumindest theoretisch. Notfalls wird immer ein Platz, in einer der zahlreichen Haengematten, den Sofas im Gemeinschaftsraum oder in dem mit Matratzen ausgelegten Kinosaal, gefunden. Frei nach dem Motto "weggeschickt wird hier niemand!".

Wir teilten unser Zimmer mit zwei Oesterreicherrinnen aus Wien und einem Paerchen aus Daenemark. Natuerlich kamen wir gleich mit unseren Landesnachbarn ins Gespraech und es stellte sich heraus, dass die zwei jungen Frauen zu einer Gruppe von fuenf weiteren jungen Oesterreichern gehoerten die auf zwei Zimmer und das Gemeinschaftskino verteilt wurden. Bei ein paar guenstigen einheimischen Bierchen im Innenhof des Hostels lernte man sich naeher kennen.

Am ersten Morgen ging es dann durch die Altstadt. Davon hatten wir uns jedoch wesentlich mehr erwartet. Sehr viel Polizei und dafuer aber wenige gut erhaltene Gebaeude auf einem sehr begrenzten Territorium. Ohne grosse Anstrengungen konnte man die gesamte Altstadt in gut einer halben Stunde erkunden. Ein Ausflug zum Panamakanal folgte zwei Tage spaeter und auch hier war mehr der geschichtliche Hintergrund interressant. Ehrlich gesagt, jeder der eine Donauschleuse kennt, fuer den ist dieser Kanal auch nur einer unter vielen. Alleine seine geografische Lage macht ihn zu etwas ganz besonderem. Und noch heute wird nahezu jedes Frachtschiff unter Berueksichtigung der Abmasse der Panamakanal-schleusen konstruiert. Abgerechnet wird immer nach Gewicht und so wurde die Schleuse im Jahr 1928 von einem Schwimmer fuer gerade mal 0.36US$ durchquert.

Nach drei Tagen geht es nun mit dem Bus weiter Richtung Norden nach Bocas del Toro. Gluecklicherweise verstehen wir uns mit der Gruppe aus Oesterreich so gut, dass wir diese Reise gemeinsam antreten.

Freitag, 3. Juli 2009

Trinidad & Tobago

Mit einem leicht mulmigen Gefuehl sind wir in Trinidad gelandet, ohne Unterkunft und wohl wissend, dass die Kriminalitaetsrate hier sehr hoch ist. Wir entschieden uns die verbleibenden drei Tage bis zu unserem Weiterflug nach Panama ausserhalb von Port of Spain zu wohnen. Ein Infobuero im Flughafen konnte uns ein Guesthouse in einem kleinen Vorort von Arima, der drittgroessten Stadt Trinidads, vermitteln. Der Besitzer holte uns persoenlich vom Flughafen ab. Das Guesthouse liegt in einer schoenen, ruhigen Gegend und machte einen sehr sicheren Eindruck.

Am naechsten Morgen entschlossen wir uns nach Port of Spain aufzubrechen um wenigstens die Hauptstadt Trinidads gesehen zu haben. Ein Sammeltaxi, welches mit den uns bekannten Bussen der anderen Karibikinseln gleichzusetzen ist, sollte uns dorthin bringen. Nachdem uns eine Mitfahrerin von ihrem kuerzlich erstochenen Sohn berichtete wurden wir etwas unruhig. Als diese ausstieg und eine andere Mitfahrerin uns zu extremer Vorsicht riet wurden wir langsam nervoes. Als sich schliesslich die restlichen Fahrgaeste zu uns umdrehten und uns zu verstehen gaben, dass wir hier alleine durch unser europaeisches Aussehen potentielle Opfer sind brachte es das Fass zum ueberlaufen. Wir entschieden uns kurzerhand auf halben Weg um zudrehen und zuruckzufahren.

Trinidad ist fuer seine Tier und Pflanzenwelt bekannt. Unter Vogelbeobachtern sogar eines der attraktivsten Ziele uerberhaupt. Anders als die anderen karibischen Inseln, war Trinidad noch sehr lange mit dem Festland Venezuelas verbunden und deshalb gibt es hier sehr viel mehr Flora und Fauna zu bestaunen. Wir beschlossen also eine Tour zum Asa Wright Nature Center zu unternehmen. Das ist eine ehemalige Kakao und Kaffee Plantage die in ein Naturschutzgebiet umfunktioniert wurde und mittlerweile dafuer viele internationale Preise gewonnen hat. Unsere Tour dauerte eineinhalb Stunden. Ein einheimischer Fuehrer erklaerte uns viel ueber den Regenwald und seine Artenvielfalt. Von Orchideen, Bambus ueber Muskatnuss, Kakao und Kaffee bis hin zu Zitronen und Palmen ist hier fast alles vertreten. Riesige Ameisenhaufen, mit sauber angelegten 10 cm breiten Ameisenstrassen, Urwaldkrabben, Froeschen, Spinnen, Schmetterlinge, jede Menge andere Insekten und natuerlich Voegel ueber Voegel in allen Farben und Formen. Den erhofften Tucan haben wir hier leider noch nicht gesehen, aber dafuer duerften wir in Zentral Amerika noch jede Menge Gelegenheit haben.

So nun haben wir die Karibik - Inselwelt hinter uns gelassen und nach zwei Monaten Reise beginnt unsere Etappe durch Zentral Amerika. Los gets mit Panama...

Grenada "Die Gewuerzinsel der Karibk" nicht zu verwechseln mit Granada - Spanien

Wieder einmal gings mit einer Faehre weiter zur naechsten Insel. Diesmal aber ein schnelles Tragflaechenboot, was den Wellengang jedoch nicht ertraeglicher machte. Da wir einen netten deutschen Backpacker namens Christian kennengelernt hatten konnten wir die Zeit zum plaudern nutzen. Endlich einmal wieder ein paar deutsche Worte. Christian ist ein promovierter selbststaendiger Informatiker der das grosse Glueck hat mit seinem Laptop von ueberall aus fuer seine Kunden arbeiten zu koennen. Nach der Ueberfahrt machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer schoenen Bleibe. Wir wurden schnell in zentraler Lage fuendig und liesen den Tag mit einer Flasche Wein ausklingen. Die naechsten Tage gings mit Christian und dessen Mietwagen rund um die Insel. Wir erkundeten Wasserfaelle, Kraterseen, Straende, Doerfer und natuerlich eine Rumdestillierie. Am morgen wurden wir oft vom Gesang in der nahen Gospelhall geweckt. Auffaellig in ganz Grenada waren die immer noch sichtbaren Auswirkungen von Hurrikan Ivan 2004, der damals viel Schaden anrichtete und viele Menschen in den finanziellen Ruin stuertzte.

Nach drei Tagen verabschiedeten wir Christian nach Magarita. Ein Highlight hier war sicherlich "Fishermans Birthday" in Gouave. In dem kleinen Fischerort wird jedes Jahr mit einem grossem Strassenfest der verstorbenen Fischer gedacht. Das ganze Dorf ist im Ausnahmezustand. Überall kleine Staende mit lokalen Spezialitaeten und jede Menge einheimisches Bier. An den Straenden gibt es Bootsrennen und kleine andere Wettkaempfe zu beobachten. Wir haben versucht uns moeglichst unauffaellig unter die Einheimischen zu mischen was jedoch schier unmoeglich war. Bis auf zwei Frauen waren wir die einzigen Hellhaeutigen in dem ganzen Dorf. Wir wurden deshalb besonders herzlich empfangen und kamen auch gleich mit dem ein oder anderen ins Gespraech.

Am naechsten Tag gings dann auf zum Flughafen und weiter nach Trinidad & Tobago...