Donnerstag, 25. Juni 2009

Carriacou

Schon die Überfahrt nach Carriacou war ein Erlebnis. Kurz nachdem wir um 7 Uhr die Fähre betraten kam der erste Schock. Da wir die Landesgrenze nach Grenada überschreiten wollten, hätten wir bereits am Vortag alle Formulare zur Aus- und Einreise am Flughafen genehmigen lassen müssen. Müssen wir jetzt etwa auf die Fähre in vier Tagen warten?
Zum Glück nicht. Der Kapitän war gewillt uns trotzdem mitzunehmen und hatte wenigstens die Einreiseformulare für Grenada zur Hand. Die Ausreise aus St. Vincent und den Grenadinen sei nicht so wichtig.

Kurz nach dem Ablegen der zweite Schock. Ein Großteil der Passagiere musste in das Kämmerchen im vorderen Teil des Schiffes. Der Kapitän passte mit dieser temporären Maßnahme den Tiefgang des Bootes an um nicht auf das Korallenriff zu laufen. Ganz langsam schipperten wir bei hohem Seegang über die Riffkante.

Endlich auf hoher See angekommen wurde das Schifflein wieder mal vom Atlantikwellengang durchgeschüttelt Der Einzige der dabei wirklich Ruhe bewahrte war ein Gehilfe des Kapitäns, der diese Idylle zum Angeln nutzte. Nach knapp einer Stunde hatten wir wieder festen Boden unter den Fuessen und waren noch am Leben.

Carriacou gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Wir fanden recht schnell ein günstiges Guesthouse mitten im Zentrum von Hillsborough nicht weit vom Meer.
Am ersten Tag ging es gleich mit der deutschen Tauchschule zum Schnorcheln nach Sandy Island. Wir wurden auf diesem Sandfleck für fast vier Stunden ausgesetzt. Nur wir beide, knapp 300 Meter Sand und ein tolles Korallenriff. Klingt ganz gut hätte ich (wer wohl, kleiner Tipp ich fang mit S an) nicht meine Schnorchelbrille im Zimmer vergessen. Ich habe mir dann eine von einem nahe ankernden Segelboot ausgeliehen und schon konnten wir zum Schnorcheln aufbrechen.

Die folgenden Tage haben wir wieder mal das gemacht wofür die Karibik bekannt ist. Sonne, Meer, Strände und Riffe und alles zusammen. Am Abend ging es immer mit den gleichen Einheimischen an den nahen Steg zum Angeln. Dadurch dauerte es nicht lange bis wir in der ganzen Stadt bekannt waren. Clifton, den wir jeden Abend trafen lud uns zu sich ein und zeigte uns sein Zuhause mit riesigem Garten und allerlei tropischen Früchten. Dort haben wir unsere erste Soursop Frucht probiert, die hier zu sehr leckerem Saft verarbeitet wird.

Carriacou hat sich voll gelohnt. Nach einer Woche hier geht es jetzt weiter nach Grenada...

Union Island

In Union Island haben wir uns nach längerem Suchen für eine Art Jugendherberge im Haus des katholischen Pfarrers entschieden. In einem Siebenbettzimmer, dass wir für uns alleine hatten, sind wir drei Tage geblieben.
Über Union Island gibt es irgendwie nicht viel zu berichten. Strände gab es kaum und auch kulturell war, außer der einen verrosteten Kanone im Hafen, nicht sonderlich viel geboten.
Wenigstens hatten wir WIFI in unserem Zimmer.
Das spannendste hier war das Probieren eines sogenannten Rotis. Das ist eine einheimische Speise und sieht aus wie ein Wrap gefüllt mit Kartoffeln und Huhn. Geschmacklich sehr gut. Allerdings waren wir doch etwas überrascht, als wir einen komplettes Hühnerbein samt Knochen, in unserem Roti gefunden haben.
So waren wir recht froh, als wir erfuhren, dass die nächste Fähre nach Carriacou unseren Union Island Aufenthalt auf drei Tage begrenzte.

Montag, 15. Juni 2009

Mayreau

Um nach Mayreau zu kommen mussten wir zunächst wieder zurück nach St. Vincent. Kurz nach dem Ablegen in Port Elizabeth kehrten wir nocheimal kurz um weil noch ein Passagier die Fähre verpasst hatte. Ohne weitere Verzögerungen kamen wir nach ca. einer Stunde in Kingstown an. Von dort aus brachte uns eine Fähre namens Gem Star in gut vier Stunden nach Mayreau. Diese Fähre ist in Wirklichkeit eher ein Transportschiff zur Belieferung der Inseln von Nahrungsmitteln bis hin zu Autoersatzteilen und fährt irgendwann zwischen 11:00 und 13:00 Uhr in St. Vincent ab je nach Beladung und Laune des Kapitäns Aufgrund der variierenden Abfahrtszeiten haben wir uns für eine frühe Fähre nach St. Vincent entschieden um das Anschlussboot auch sicher zu bekommen. So warteten wir ungefähr zwei Stunden an Bord der Gem Star bis diese endlich in Richtung Union Island in See stach. Während die einheimischen Passagiere die Fahrt genossen um gemütlich ein bisschen Schlaf nachzuholen, kamen wir recht schnell ins Schwitzen. Zwischen den Eilanden bekamen wir die geballte Kraft des Atlantik zu spüren, die unser Boot wie eine Nussschale durch schaukelte. Schon nach kurzer Zeit wurde uns klar, dass wir den Horizont besser nicht aus den Augen verlieren sollten. Der Zwischenstopp in Canuan brachte kurze Erleichterung. Von dort aus war es nur mehr eine halbe Stunde bis wir unser endgültiges Ziele erreichten.

Mayreau ist mit seinen gerade mal drei Quadratmeilen und etwas über 200 Bewohnern eine der kleineren Inseln der Grenadinen. Bei unserer Ankunft wurden wir diesmal nicht von Taxifahrern umworben. Kaum zu glauben aber es gab keine. So mussten wir die Hauptstrasse (ein etwas besserer Feldweg), die ueber den einzigen, steilen Berg Mayreaus fuehrte, schwer beladen wie wir waren, zu Fuss bewaeltigen. Am Gipfel angekommen, sahen wir bereits von weitem unsere traumhafte Unterkunft. Martin aus Bequia hatte bereits vor unserer Abreise bei einer guten Freundin angerufen, die auf Mayreau eines der drei Hotels besitzt. So kamen wir also zu einem Strandbungalow des Saltwhistle Bay Clubs, der in einer kleinen, einsamen Bucht gelegen ist. Waehrend die Uebernachtung fuer Normalsterbliche saisonabhaengig zwischen 400 und 500 US Dollar kostet, bekamen wir unsere bescheidene Bleibe zum sehr guten Freundschaftspreis (Martin sei Dank, sonst waere diese eher exklusive Insel ein Traum geblieben). Bei unserer Ankunft wurden wir mit einem freundlichen „Hallo, wie geht’s euch?“ von Undine, der deutschsprachigen Besitzerin, begruesst. Unser Bungalow war bereits fuer uns hergerichtet und so konnten wir sofort die Gegend erkunden. 20 Meter vor unserer Haustuere beginnt ein langer, weisser Sandstrand mit Palmen bis zum Meer.

Am ersten Morgen konnten wir einen kleinen Schwarzspitzenriffhai beim Jagen in unserer Bucht beobachten. Mit knappen 45 Zentimetern, war dieses Exemplar jedoch nicht sonderlich Furcht erregend. Am naechsten Tag ging es dann mit einem Einheimischen und seinem Holzboot auf zu den Tobago Cays. Nach einer Schweiss treibenden, sehr rasanten Fahrt kamen wir erleichtert auf der ersten, der fuenf kleinen Inseln an. Das Naturschutzgebiet der Cays gehoert angeblich zu den schoensten Inselgruppen der Karibik und machte seinem Ruf alle Ehre. Durch das glasklare Wasser wurde das Schnorcheln in Korallengaerten mit Schildkroeten, Stachelrochen und vielen anderen Fischarten zu einem echten Highlight.

Kulinarisch verwoehnten wir uns diese Tage mit Erdnussbuttertoast und gesammelten Kokosnuessen zu saemtlichen Mahlzeiten. LEBERKAESSEMMEL … oh, da hatte ich wohl meine Gedanken kurz nicht unter Kontrolle...

Die Tage hier waren sehr schoen aber heute sind wir mit der Baracuda weiter nach Union Island geschippert wo wir endlich wieder ins Internet kommen...

Bequia

Die ca. einstuendige Faehrfart nach Bequia verging wie im Flug. Wir waren jedoch sehr gespannt was uns dort so erwarten wuerde. viele Einheimeische hatten uns schon von den schoenen Straenden und der tollen Unterwasserwelt der Insel vorgeschwaermt. Mit etwas ueber 7 Quadratmeilen ist Bequia die groesste der ueber 30 Grenadineninseln und trotzdem ist alles leicht zu Fuss erreichbar.

Nach der Ankunft in Port Elizabeth galt unsere ganze Aufmerksamkeit der Suche nach einer Bleibe. Wir hatten zwar den Namen einer guenstigen Unterkunft aus einem Reisefuehrer jedoch wurde vor Ort schnell klar, dass der im Reisefuehrer genannte Preis nicht auf dem aktuellsten Stand war. Ohne Kochgelegenheit sollte das Doppelzimmer 53US$ kosten was fuer die Karibik nicht viel Geld sein mag, jedoch fuer unser Budget schon etwas grenzwertig. Zumindest schienen die Zimmer in Ordnung zu sein und somit hatten wir schon mal eine Notfallloesung und konnten uns somit etwas entspannter weiter auf die Suche begeben.

Wir kamen schnell mit einigen einheimischen Damen ins Gespraech die am Hafen T-schirts verkauften und ehe wir uns versahen standen wir vor einer jungen Frau die uns ein Appartment im Haus ihres Bruders ausserhalb der Stadt anbot. Es wurde schnell klar, dass auch sie mit unseren Preisvorstellungen von maximal 40 US$ nicht ganz zufrieden war. Nach einem kurzen Telefonat mit ihrem Bruder, in uns unverstaendlichem Englisch, wurde der Preis auf 40 US$ pro Nacht festgelegt wenn wir eine Woche dort wohnen. Die Frau packte uns in das Taxi ihres Onkels und schon gings die bergigen Strassen nach oben zum Haus ihres Bruders. Wir hatten keine Ahnung was uns erwartete und durch die Verhandlungen mit der Frau fuehlten wir uns als muessten wir das Appartment jetzt auch nehmen. Da wir noch einen Umweg fahren mussten um den Hausschluessel abzuholen haben wir schnell die Orientierung verloren. In jeder nicht ganz so tollen Gegend dachten wir uns nur „hier bitte nicht“. Doch die Gegenden wurden immer besser, die Haeuser immer weniger und groesser, die Berge immer steiler und die Blicke immer schoener. Vor einem grossen Haus mir grossem Garten blieb das Taxi stehn. Sie oeffnete die Glastuer im Untergeschoss und fuerte uns herum. Das ganze Untergeschoss war fuer uns alleine bestimmt und auch in einem sehr gepflegten Zustand. Zwei Schlafzimmer eine Kueche ein Wohn- und Essbereich und ein Bad standen uns frei zur Verfuegung. Man kann ja auch mal Glueck haben. Wir waren sichtlich erleichtert und freuten uns ueber unser neues Heim. Die Frau erzaehlte uns, dass ihr Bruder dieses Haus neu gebaut haette aber selbst in St. Vincent wohnt. Das obere Stockwerk ist zwar eingerichtet wird aber nur selten von ihm besucht und steht deshalb leer. Der guenstige Preis ist nur durch die sehr geringe Anzahl an Turisten zu dieser Jahreszeit moeglich da normalerweise eine ganze Familie hier Platz finden koennte.

Wir haben es dann genommen :-) und konnten auch gleich wieder mit in die Stadt fahren um ein paar Sachen einzukaufen. Beim ersten Fussmarsch zurueck zum Appartment haben wir uns gleich verlaufen wurden jedoch durch schoene Blicke auf die Buchten Bequias entlohnt und sind schliesslich doch noch an unser Ziel gekommen.

Die naechsten Tage verbrachten wir mit der Erkundung der Insel. Jeder Strand wurde ausprobiert und auf Schnorcheltauglichkeit hin untersucht. Auch unser Angelglueck haben wir erneut auf die Probe gestellt. Diesmal jedoch etwas geschickter. Sonja stand am Rand mit Angel und ich habe beim Schnorcheln die Fische ausgesucht und den Koeder direkt vor ihrem Maul plaziert. Dadurch hatten wir schnell unser Abendessen zusammen und durch die Hilfe eines einheimischen Fischers, der von unserem Fang und von unserem Angelstil sichtlich angetan schien, war sogar das Fisch putzen sehr unterhaltsam.

An einem der darauf folgenden Tage trafen wir einen alten Bekannten (Martin) aus dem Flug nach St. Vincent, zufaellig wieder, der uns schon damals eingeladen hatte in in Bequia zu besuchen, und kamen auch gleich wieder ins Gespraech. Wir nahmen die Einladung schliesslich an und folgten ihm in sein Haus. Das ganze Haus war wie ein grosses Kunstwerk. Ueberall kleine Verzierungen aus Eisen, die er zum Grossteil selbst angefertigt hatte. Er fuehrte uns durch seine vier Appartements die alle mit kleinen, steinernen Pools und wunderschoenem Blick auf das Meer glaentzten. Der Garten war ueppig bewachsen mit heimischen Tropenpflanzen und sehr gepflegt. Sein eigenes Haus hatte die beste Sicht von allen, auf eine der bekanntesten und meist fotografiertesten Buchten der ganzen Karibik, die Admiral Bay. Die Bilder der Bucht aus dem Reisefuehrer wirkten als waeren sie direkt aus seinem Wohnzimmer geknipst worden. An den Waenden hingen Bilder die seine Frau, uebrigens eine Halbdeutsche, malt und in die Ganze Welt verkauft. Da diese gerade in Kannada Verwandte besucht ist ihm etwas langweilig gewesen und er hat sich spontan mit uns am Abend zum Angeln verabredet. Gesagt getan holten wir ihn am Abend ab und angelten bis der Mond ueber uns stand. Er fing vier Snapper und eine Schildkroete, die wir aber unversehrt wieder in die Freiheit entlassen konnten, und ich gar nix. Komisch... Na ja wir bekammen die Snapper und wurden noch auf ein spaetes Abendessen auf seinem Balkon eingeladen und liefen dann gemuetlich nach Hause.

Gemuetlich ist gut gesagt denn die Berge hier haben es in sich. Wir waren jedes mal fix und fertig wenn wir nach gut einer dreiviertel Stunde bergsteigen in der Hitze in unserem Appartement ankamen.

Es schien als waeren wir die einzigen Touristen hier weshalb wir die Straende meist fuer uns alleine hatten und schon nach kurzer Zeit auf der ganzen Insel bekannt waren. Man grueste uns immer freundlich. Die meisten waren interessiert und hilfsbereit und nahmen uns auch mal ein Stueck mit dem Auto mit.

Uns sieht es nun weiter zur naechsten Insel namens Mayreau...

Freitag, 5. Juni 2009

Saint Vincent

Um von Old San Juan zum Flughafen zu kommen waren wir wieder mal auf den Bus angewiesen. Wohl wissend, dass es auf Puerto Rico keine Fahrplaene gibt und deshalb die Busse fahren wie ihnen beliebt, sind wir also vier Stunden vor Abflug zum Bussterminal gelaufen. Dort standen auch schon zwei Busse unserer Linie hintereinander und erweckten dadurch den Anschein als wuerde zumindest der vordere von beiden gleich losfahren. Ebenfalls standen in dem Bussterminal Busse der anderen Linien und auch jede Menge Fahrgaeste (auch Einheimische) die nur darauf warteten in die leeren Busse einzusteigen und loszufahren. Nach eineinhalbstuendigen Wartens vor verschlossenen Busstueren ist der erste Bus einer anderen
Linie losgefahren, die uns ebenfalls mit kleineren Umwegen ans Ziel bringen sollte. Der Bus war natuerlich schon bei der ersten Station uebervoll und es kamen an jeder Station neue Wartende hinzu. Ein zusaetzlicher Stau brachte uns dann Zeitlich schon etwas ins schwitzen. Uns war zu dem Zeitpunkt schon bewusst, dass wir nochmal umsteigen mussten um entgueltig zum Flughafen zu kommen. Das Umsteigen funktionierte weitgehend problemlos, obwohl uns die
freundliche Information einer Einheimischen "der Bus muesste bald kommen" nicht ganz ueberzeugte.

Letztendlich konnten wir die verlorene Zeit am LIAT-Airline Schalter wieder ausgleichen (kein Mensch ausser uns). Im Flugzeug war dann freie Platzwahl und so verteilten sich die 20 Passagiere auf das ganze, wie koennte es auch anders sein, Propellerflugzeug. Die letzten drei Reihen sollten aus Gewichtsverteilungsgruenden frei bleiben. Nach einem gelungenen Start flogen wir ueber einen Grossteil der karibischen Inselchen. Von den Vergin Islands ueber ST. Kitts und Nevis ueber Guadelupe, Dominica und Matinique. Ein kurzer Zwischenstopp auf St. Lucia brachte uns dann endlich nach St Vincent. Wir fanden auch schnell eine Unterkunft
in der Naehe des Flughafens (ca. 100m). Wir teilen uns das Zimmer mit einer Ratte die sich zwar noch nicht hat blicken oder hoehren lassen, aber schon ein halbes Brot von uns geklaut hat. Auch die Frau, die hier (nicht wirklich) sauber macht genehmigt sich gerne mal 10 unserer Kekse aus dem Kuehlschrank. Das einzig wirklich positive an dieser Unterkunft ist ausser dem Preis nur die sehr freundliche und hilfsbereite Frau an der Rezeption die uns immer gerne weiterhilft.

In den Tagen hier haben wir natuerlich wieder versucht moeglichst viel von der schoenen Insel zu erkunden. Unser erster Ausflug brachte uns mitten in den Regenwald von St. Vincent zur Vermont Trail. Ein ca.2 km langer Trampelpfad fuehrte uns vorbei an vielen exotischen Pflanzen und Baeumen hinauf zu einem Aussichtspunkt um die letzten 500 Papageien der Insel zu beobachten. Wir konnten jedoch nur einige wenige im Flug sehen. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machten die ca. 2 stuendige Tour zu einer echten Herausforderung. Es hat sich jedoch voll gelohnt. Die Eindruecke waren grandios was nicht zuletzt an der Einsamkeit in der Natur lag. Aus dem Gaestebuch konnten wir entnehmen, das wir an diesem Tag die ersten Besucher waren und an dem Tag zuvor nur ein einziger Besucher verzeichnet war.

Am Abend haben wir uns dann in der nahe gelegenen Indian Bay, welche durch ihren schwarzen Sandstrand bekannt ist (Vulkangestein), etwas abgekuehlt.

Am Morgen des naechsten Tages ging es auch gleich wieder los zu dem Wallilabou Wasserfall in dem wir natuerlich ein kleines Bad genommen haben. In der naeheren Umgebung, und zu fuss deshalb gut zu erreichen, sind wir dann zu einem Drehort des Filmes "Fluch der Karibik" gelaufen. Hier wurde eine kleine Piratenstadt aufgebaut die jedoch heute schon stark verfallen ist, ein ehemaliger Statist, der einen Fischer im Ruderboot gespielt hat verkauft heute dort handgemachten Schmuck. Auch hier, wie auch schon an den Wasserfaellen, waren wir die einzigen Touristen.

Auf dem heimweg ging es dann vorbei an einem Palmenwald zurueck nach Kingstown. Wir haben noch kurz dem botanischen Garten (aeltester botanischer Garten der westlichen hemisphaere) einen Besuch abgestatet. Hier konnten wir die St. Vincent Papageien aus naechster Naehe in der Aufzuchtanlage betrachten.

Es gaebe hier sicherlich noch jede Menge andere interessante Plaetze, von deren Besuch uns jeoch stark abgeraten wurde. In den entlegenen Regionen wird hier doch gerne mal etwas Marihuana angebaut und die oertliche Polizei versucht gerade diesem wilden Treiben ein Ende zu bereiten. Deshalb sollten diese Regionen gemieden werden. Ausserdem sollte man sein
Glueck hier lebend aus einem einheimischen Bus auszusteigen nicht ueberstrapazieren. Die engen Kuestenstrassen die sich die steilen Klippen hoschschlaengeln werden gerne als Rennstrecke missbraucht (da wird einem ganz anders). Aber dafuer sind die Busse sehr guenstig. Fuer umgerechnet 25cent p.P. kommt man hier schon ganz schoen weit. Genausoviel kostet auch jede zu schnell gefahrene Meile weswegen sich hier keiner an die Begrenzungen haelt. Die Fahrgaeste werden einfach in den Bus gestapelt, mal hat man einen kleinen 90kilo Mann auf dem schoss ein anderes mal ist man gluecklicherweise nur zwischen 2 warmen, leicht feuchten Big Mamas eingeklemmt, und schon gehts los.

Warum wir uns gerade St. Vincent herrausgesucht haben ist schnell erklaert.

1. keine Touristen
2. viel unberuehrte Natur
3. die Inselwelt von St Vincent und den Grenadienen ist zum Islandhopping wie geschaffen. Hier gibt es die Moeglichkeit ueber eine Vielzahl von mini Inseln bis nach Grenada zu kommen und alles ueber guenstige Faehren.
4. jede der kleinen Inseln an sich. Jede ein Kleines Paradies und die Tobago Keys gehoeren zu den Top 10 der Welt.

So und jetzt gehts auch schon Los mit der Faehre nach Bequia....

Montag, 1. Juni 2009

Puerto Rico

Nach einem sehr turbulenten Flug in einer kleinen Propellermaschine (mit Freefalleinlagen) und einem Zwischenstopp in Miami, sind wir auf Puerto Rico, San Juan, gelandet. Trotz diverser Falschaussagen einiger Taxifahrer (Busse fahren nicht, Busse nehmen kein Gepaeck mit... ) habe wir den Bus B40 und A9 nach Old San Juan genommen. Einziges Problem war weder Gepaeck oder Fahrplan sondern viel mehr das noetige Kleingeld. Im wahrsten Sinne des Wortes "Kleingeld'', braucht man fuer die Fahrt passendes Muenzgeld (75Cent p.P.), da der Kassenautomat im Bus nur Muenzen akzeptiert. Mit unserem 20 Dollar Schein waren wir die Attraktion des Tages, im sonst nur mit Einheimischen besetzten Bus. Auch das dort kein Mensch englisch gesprochen hat, obwohl Puerto Rico zur USA gehoert, machte die Sache nicht gerade leichter. Nachdem uns der erste Busfahrer umsonst mitgenommen hat und wir fuer den zweiten in einem einheimischen Lokal unser Geld gewechselt haben, sind wir gut in Old San Juan angekommen.
Unser Guesthouse liegt mitten in der Altstadt, die wir die naechsten zwei Tage erkundet haben. Zusammen mit unserer Bahamasbekanntschaft Kati, die wir hier im Guesthouse wiedergetroffen haben sind wir dann nach Culebra aufgebrochen. Das ist eine kleine ca. 7 meilen lange und 4 meilen breite Insel nord-oestlich der Hauptinsel, die fuer ihre tollen Straende und schoenen Unterwasserwelten bekannt ist.
Dort wohnten wir in einem Guesthouse mitten in der Wildniss. Ein ehemaliger Fischer (Steve) den die Seefahrt hierher verschlagen hat und ein Auswanderer aus Wales (Paul) haben hier eine guenstige Unterkunft aufgebaut. Wir hatten ein eigenes kleines Haeuschen mit grosser Kueche, einen riesigen Garten und ein eigenes Badezimmer. Unsere Kueche blieb jedoch so gut wie unberuehrt, da wir uns abends immer vor Steves Haus zum Grillen und Dominospielen getroffen haben. Tagsueber hat uns meistens Steve in Pauls sehr heruntergekommenen alten Jeep (durch die Loecher im Bodenblech kann man bis auf die Strasse sehen, die Gurte waren nur zur Tarnung und als Zuendschluessel kam eine alte Bastelschere zum Einsatz) durch Culebra und an die Straende kutschiert.
Dadurch gelangten wir fast muehelos an all die traumhaften Straende, von denen uns im Reisefuehrer vorgeschwaermt wurde. Weisser Puderzuckerstrand mit glasklarem, tuerkisem Karibikwasser und Riffen die bis zum Strand reichen. So genossen wir unsere Zeit, schnorchelten mit Schildkroeten und Adlerrochen durch faszinierende Unterwasserlandschaften und liesen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.
Nach fuenf schoenen Tagen gings dann zurueck nach San Juan um noch zwei Tage das schoene Altstadtflair auszunutzen. Jetzt gehts bald weiter nach St. Vincent.