Dienstag, 26. Januar 2010

Indonesien - Komodo und Bali Teil 2

Um von den Gili Islands nach Komodo zu gelangen hat man die Qual der Wahl zwischen einem vier taegigen Bootstrip mit allem was dazu gehoert und einer angeblich 30 stuendigen Busfahrt mit zwischenzeitlichen Faehrfahrten. Nach laengerem hin und her haben wir uns dann fuer die Bustour entschieden, die sich erst einige Tage spaeter als die bessere Wahl herausstellte. Trotzdem kann ich diese Bustour nicht empfehlen. Unser Bus war in sehr schlechtem Zustand, die versprochene Klimaanlage war ausser Betrieb und die Bustoilette war verschlossen. Zwischen den Sitzbaenken wurde noch allerlei Gemuese und Fruechte transportiert, die einen suesslichen Gestank und allerlei Insekten bis hin zu Kakerlaken verbreiteten. Mit diesem Gefaehrt starteten wir mitten in Lombok, setzten mit der Faehre ueber nach Sumbawa und durchquerten in einer schlaflosen Nacht etwa drei viertel dieser lang gezogenen Insel. Ein Minibus brachte uns nach einer mehrstuendigen, unvorhergesehenen Pause schliesslich zur Faehre, mit dem Ziel Labuan Bajo, einem Fischerdorf auf der Insel Flores. Waehrend der acht stuendigen Ueberfahrt kommt man bereits an der Insel Komodo vorbei die etwa auf halben Weg zwischen Sumbawa und Flores liegt. Das kleine, unterentwickelte Staedtchen Labuan Bajo ist das Tor zum Komodo Nationalpark, der eine Vielzahl meist unbewohnter Inseln umfasst und hauptsaechlich durch die dort heimischen Komodowarane bekannt ist. Auch fuer uns waren diese Tiere der Grund die Strapazen der langen Reise auf uns zu nehmen und hier her zu kommen.

Schon fuer den naechsten Morgen hatten wir ein Boot organisiert, dass uns zusammen mit drei weiteren busgeplagten Travellern nach Rinca, der naechst gelegenen Insel mit der groessten Population an Komodowaranen, bringen sollte. Trotz der Reservierung war die ganze Sache sehr unsicher, da bereits am Vorabend eine offizielle Sturmwarnung raus gegeben wurde, die fuer ueber eine Woche gelten sollte. Deswegen waren wir umso erfreuter, dass unser Trip nach Rinca planmaessig starten konnte. Das Wetter lies uns nicht haengen und so konnten wir uns auf der Insel alle Zeit der Welt nehmen und waehrend einer zweistuendigen, gefuehrten Wanderung die Tierwelt des Komodo Nationalparks erkunden. Dabei begegneten uns natuerlich viele der bis zu drei Meter lange Komodowarane, die hier Haustuer an Haustuer mit den wenigen Bewohnern eines kleinen Dorfes leben. Dabei kommt es immer wieder zu lebensbedrohlichen Zwischenfaellen die oeffter toedlich enden. Deshalb ist Vorsicht geboten. Die Tiere wirken meist uninteressiert und traege, koennen aber auf kurze Distanz sehr schnell werden und mehrere Meter weit springen. Unser Guide hatte ein sehr gutes Auge fuer diese Tiere und rein zur Vorsicht einen laengeren Stab zur Verteidigung dabei. Auf dem Weg durch Wald und Wiesen begegneten uns ausserdem Affen und sogar Wasserbueffel die beide gleichermassen auf der Nahrungsliste der Komodowarane stehen. Im Falle des Bueffels, beisst der Komodowaran einfach zu und verfolgt das gebissene Tier ueber mehrere Tage, bis der gefaehrliche Bakterienmix, der beim Biss uebertragen wurde, den Bueffel dahin gerafft hat. Der Affe hingegen wird gleich gefressen. Auf dem Weg zurueck zum Boot hab ich noch eine kleine schlafende Schlange in einem Baum entdeckt.

Waehrend der Rueckfahrt wurden die Wellen bereits etwas hoeher und wir legten vor einer Insel zum Schnorchel an. Nach ueber drei Jahren Suche in fast allen Meeren dieser Welt habe ich dort meinen ersten echten Steinfisch gefunden. Juhu!! Im knietiefen Wasser habe ich ihn sofort erspaeht. Ganz stolz praesentierte ich die Bilder auf unserem Boot die bei den anderen jedoch keine uebermaessige Begeisterung ausloesten. Naja mich hats auf alle Faelle gefreut und zumindest der Tauchguide in einem der Tauchbasen, dem ich meine Bilder ebenfalls zeigte, teilte meine Begeisterung.

Als wir wieder in Labuan Bajo ankamen hatten sich bereits schwere Wolken gebildet. Noch am selben Abend begann es wie aus Eimern zu regnen.Wir versuchten fuer die naechsten Tage einen Tauchgang zu organisieren aber auf Grund des anhaltend schlechten Wetters war das nicht moeglich. Kein Boot durfte mehr den Hafen verlassen und auch die Boote von den Gilis mussten ihre Reisen abbrechen. Gut, dass wir den Bus genommen hatten und es gerade noch rechtzeitig geschafft haben die Warane zu besichtigen. Trotzdem war das mit dem Tauchen fuer uns sehr schade. Wir wollten hier nicht mehr Zeit als unbedingt noetig verbringen und deshalb verliessen wir Flores bereits am dritten Morgen wieder und zwar diesmal mit dem Flugzeug zurueck nach Bali.

Wieder in Bali angekommen sollte es eigentlich gleich weiter nach Singapur gehn, wenn mir da nicht in meinem E-Mail Postfach eine Nachricht von meinem Bruder Sebastian aufgefallen waere, der bereits in Bali gelandet war und in Sanur in einem Hotel ein einwoechiges Seminar besuchte. Wir hatten noch ein paar Tage Spielraum und so beschlossen wir nochmal drei Tage Bali zwischen zuschieben. Mein Bruder viel aus allen Wolken als wir ploetzlich an seiner Zimmertuer klopften. Die darauf folgenden Tage hatte er viel Arbeit mit seinem Seminar aber trotzdem konnten wir jeden Abend mehrere Stunden gemeinsam verbringen. Dabei liesen wir uns den traditionellen Tanz der Balineser natuerlich nicht entgehn. Kulinarisch verwoehnten wir uns auf dem Sanur Nacht Markt, der allerlei, ueberwiegend frittierte Leckereien zu bieten hatte.

Nun holten wir auch die entgangenen Komodotauchgaenge nach und zwar am Manta Point vor Lembogan Island, etwa eine Bootsstunde vor der Kueste von Sanur. Das Wetter passte, die Wellen waren okay und die Mantas waren zahlreich und riesig. Auf gerade mal zehn Meter tiefe waren wir zeitweise von bis zu zehn der ueber vier Meter breiten Tieren umgeben. Die harmlosen Riesen kamen zum anfassen nahe heran und zeigten keinerlei Aengste. Teilweise hatten wir das Gefuehl, sie tanzten foermlich schwere los im Wasser. Ein Naturschauspiel sonders gleichen und absolut empfehlenswert. Bei so einem Tauchgang moechte man am liebsten seine Flasche bis aufs letzte aufbrauchen, um moeglichst lange zuschauen zu koennen. Aber nach fast einer Stunde war Schluss. Dann gings mit dem Boot zum zweiten Tauchspot. Es erwartete uns ein tolles Riff, allerdings mit einer unglaublich heftigen Stroemung. Wir mussten uns zeitweise am Boden fest klammern. Wir fuehlten uns als wuerden wir in einem Fluss tauchen. Ist auch mal was neues, hat uns aber nicht ganz so gut gefallen. Naja alles in allem ein super Tauchtag.

Nach dem Tauchen pausierten wir noch zwei Tage und organisierten unseren weiteren Trip. Fuer uns gehts noch schnell fuer ein paar Tage nach Singapur bevor wir Sebastian und dann auch seine Freundin Serena in Kuala Lumpur wieder treffen werden um mit ihnen gemeinsam nach Sumatra zu reisen. Tja die Welt ist klein...

1 Kommentar:

  1. Super, das letzte Bild von seb&sev mit euren drei kids :)) Die Mantas erinnern mich stark an die Malediven, ist schon toll wenn man so was sehen kann. Und die Warane? Nach den Schilderungen würde ich nicht näher hintreten als sie liegen (würde Emil sagen).
    Jetzt ist der Endspurt angesagt, auf geht's! Schöne Tage noch.

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