Montag, 11. Januar 2010

Indonesien - Bali

Von Darwin nach Bali war es nur ein Katzensprung zumindest fuer unsere Verhaeltnisse. Der Flug verlief reibungslos und so trafen wir puenktlich am spaeten Abend in Denpasar ein. Da wir bereits in zwei Tagen hohen Besuch aus Deutschland erwarteten, naemlich Sonjas beste Freundin Moni mit ihrem Freund Martin, brachen wir schon jetzt in Richtung Sanur auf um die Umgebung zu erkunden. Die M&Ms hatten dort bereits ein Hotel ueber Silvester fuer uns alle reserviert und so konnten wir waehrend unserer zwei Brueckentage schon mal wertvolle Informationen ueber das kleinere Staedtchen an der Ostkueste sammeln. Am naechsten Morgen, bei Tageslicht wurde uns erst richtig bewusst, dass wir ueber Nacht in eine voellig neue und fremde Kultur gestossen waren. Motorraeder und Roller bis zum abwinken, tropisches Klima, eine ganz andere Mentalitaet, Verzierungen und kleine Tempel soweit das Auge reicht und dazu fremde Gerueche. Beim ersten Geldautomaten wurden wir gleich zu Millionaeren und alles ist eine ganze Ecke billiger. Wir brauchten etwas um uns neu zu sortieren und liessen Bali deshalb erstmal ganz langsam angehen.

Sonja und ich waren schon ganz aufgeregt und konnten es kaum erwarten unsere Freunde am Flughafen zu empfangen. Schliesslich war es dann soweit und nach fast acht Monaten war die Freude dementsprechend gross. Alles ging etwas schneller als gedacht. Raus aus dem Flughafen, rein ins Taxi und schon waren wir in Sanur. Dann erstmal raus aus den Winterklamotten, natuerlich nur unser Besuch, und gleich zusammen Richtung Strand. Es gab wahnsinnig viel zu erzaehlen und so verstrich der Nachmittag und Abend auf unserem Balkon wie im Flug.

Den ersten Trip nach Ubud legten wir direkt auf Silvester. Mit einem leicht komischen Gefuehl in meinem Magen ging es am fruehen Morgen los. Eigentlich sollte es ein Halbtagestrip werden aber daraus wurde nichts. Nach knapp einer Stunde beschwerte sich mein Magen so stark, dass wir gezwungen waren den Heimweg anzutreten. Um den anderen den Trip nicht zu vermiesen trennten sich unsere Wege bis zum Nachmittag. Sonja begleitete mich natuerlich und ich kam "just in time" in der Toilette unseres Hotelzimmers an. Ob sitzen oder davor knien war zu diesem Zeitpunkt noch nicht so ganz klar. Aufgrund der anhaltenden Beschwerden beschlossen wir einen Arzt zu Rate zu ziehen, der eine Magendarmerkrankung feststellte. Diese brillante Diagnose war geradezu verblueffend. Jedoch schlug das Antibiotikum, dass er mir verschrieben hatte relativ schnell an und die Beschwerden liessen noch am gleichen Abend nach. Da haette ich das Steak doch lieber gut durch essen sollen. Silvester in Bali im Bett klingt auch irgendwie unattraktiv. Naja zu grossen Spruengen war ich noch nicht bereit und deshalb wurde es dann eine vier Mann Balkonparty.

Der Neujahrstag war natuerlich ein Ruhetag und das kam mir gelegen. Am Zweiten startete unser naechster Trip mitten ins Zentrum von Bali. Der Weg fuehrte uns durch malerische Landschaften gepraegt durch zahlreichen Reisterassen und hinduistische Tempel am Strassenrand. Wir besichtigten die Tempelanlage Pura Taman Ayun und die Tempel von Pura Luhur Batukau am Fusse des zweithoechsten Vulkans Gunung Batukau. Beim Letzteren mussten wir vor dem Betreten der Anlage einen traditionellen Sarong, ein Tuch das wie ein Rock getragen wird, umlegen. Ausserdem wanderten wir durch den Regenwald zu einem Wasserfall und statteten den zahlreichen Affen am Strassenrand einen Besuch ab. Wir hatten wirkliches Glueck mit unserem Taxifahrer Made, da dieser zum einen fliessend Englisch sprach und zum anderen die Insel bis ins Detail, sowohl geografisch und historisch als auch kulturell zu kennen schien und dieses Wissen auch gerne teilte. Wir quetschten ihn foermlich aus waehrend er uns das echte Bali, abseits der Hauptstrassen und jenseits von Neckermann und Co. Reisebussen, zeigte. Nach ueber neun Stunden kamen wir erschlagen von neuen Eindruecken und total erschoepft in unserem Hotel an. Interessant ist, dass trotz der ueberwiegend muslimischen Bevoelkerung Indonesiens, Bali hauptsaechlich hinduistisch ist. So hat hier jedes Haus einen eigenen Tempel an dem mehrmals taeglich gebetet wird und Opfergaben in Form von Blueten und Essen da gebracht werden. Anhand der Groesse des Tempels kann man den Wohlstand der Eigentuemer erkennen. Aehnlich wie bei uns die Autos :-) Jedes Dorf hat mindestens drei oeffentliche Tempel. Jeder einem anderen der drei Hauptgottheiten gewidmet. Hier gilt ueberall: "Wer Gutes tut dem wird auch Gutes widerfahren". Zumindest abseits der touristischen Hochburgen wird das auch so praktiziert. Ein Gesetz verbietet Nichtbalinesern den Erwerb von Grundstuecken und Immobilien. In meinen Augen eine gute Massnahme um Bali in seiner Schoenheit zu erhalten. Anders als in der Karibik gibt es hier keine Millionenvillen mit riesen Privatgrundstuecken und eigenem Strand. Zumindest nicht so offiziell. Ein anderes Gesetz verbietet den Bau von grossen Haeusern. Masstab fuer die maximale Hoehe ist eine Palme also maximal ca. 30m. Auch das durchaus sinnvoll um Betonbunkerhotels am Strand zu vermeiden.

Am naechsten Tag wollten wir etwas den Strand geniessen und beschlossen die bekannte Blue Lagoon bei Padang Bay, etwa eine Stunde noerdlich von Sanur zu erkunden. Schnorcheln war hier wegen den grossen Wellen nur bedingt moeglich. Aber dafuer gibt es von hier aus eine taegliche Schnellbootverbindung zu den Gili Islands die wir schon zwei Tage spaeter nutzen sollten...

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr zwei, so schnell können drei Monate vergehen, nochmal so lang und Ihr seid wieder in "good old Germany". Wie ich höre ist Basti auf dem Weg zu Euch, hoffentlich trefft Ihr ihn auch.
    Gruß
    Jochen
    (gilt für beide Einträge mit der Ermunterung Eure fantastische Dokumentararbeit nicht zu vernachlässigen)

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