Montag, 11. Januar 2010

Australien - Sydney und Darwin

Nachdem Basti unser Auto uebernommen hatte, brachte er uns von der Zulassungsstelle wieder zurueck nach Kings Cross. Hier hatten wir bereits am Vortag ein Hostel reserviert in dem wir bis zu unserem Abflug bleiben sollten. Nach drei Monaten und ueber 13000km in einem Auto schaetzt man wieder die einfachsten Dinge. Gerade ein Badezimmer fehlte uns in dieser Zeit am meisten und war schon fast zum Luxus geworden. Die Duschen unseres Hostels waren ein Traum im Vergleich zu den sonst kalten oeffentlichen Strandduschen oder den Gemeinschaftsduschen der Autobahnraststaetten die wir uns mit den LKW Fahrern teilten. Gerade fuer Sonja war das Hostel eine starke Erleichterung, da die meisten solcher Rastplatzduschen ausschliesslich fuer Maenner gedacht waren und deshalb nur im aeussersten Notfall und mit groesserer Vorsicht von ihr mitbenutzt wurden.

Natuerlich hat so ein Hostel auch seine Schattenseiten. Mit einem vier Bett Zimmer kann man halt auch mal Pech haben und in diesem Fall war es genau so. Unsere zwei englischen Mitbewohnerinnen waren eher auf der Partyschiene und so bescherten sie uns die ein oder andere schlaflose Nacht. Aber man trifft natuerlich auch viele nette Leute. Wir verbrachten die meiste Zeit mit einem deutschen Paerchen, Lisa und Erik, die sich waehrend ihrer sechs monatigen Reise durch Neuseeland einen zweiwoechigen Urlaub in Sydney goennten. Teilweise noch mit Florian, einem dritten Deutschen der erst kuerzlich in Australien angekommen war und fuer ein Jahr bleiben will.

Mit Lisa und Erik feierten wir schliesslich auch Weihnachten am Strand von Coogee. Wir nutzten ein letztes mal den kostenlosen Gasgrill um unsere Kangaroo- und Rindersteaks zuzubereiten. Das war fuer uns unser erstes Kangaroosteak und wir waren sehr begeistert. Am Abend schauten wir noch zusammen einen Film auf dem Laptop an und dann war dieses aussergewoehnliche Weihnachten auch schon vorbei. Richtige Weihnachtsstimmung ist nicht aufgekommen, aber es war trotzdem schoen und fuer uns wieder einmal eine ganz neue Erfahrung.

Am darauf folgenden Tag verabschiedeten wir uns von allen. Nach vier stuendigem Flug erreichten wir am spaeten Abend Darwin und waren immer noch in Australien. Fuer die eine Nacht hier fanden wir auch schnell ein Hostel, da im Gegensatz zu Sydney hier gerade Low Season ist und wegen der Regenzeit fast alle Hostels leer waren.

Gleich am naechsten Morgen wollten wir alles sehen was es hier so zu sehen gibt. Also gleich mal in die Touristeninformation. Dort wurde uns das kostenlose Museum etwas ausserhalb der Stadt empfohlen. Ich erkundigte mich ausserdem wegen einer Statue von Charles Darwin. Und dann mussten wir auch schon in den Bus in Richtung Museum huepfen um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Als wir schliesslich am Museum ankamen, mussten wir leider feststellen, dass dieses am Boxing Day geschlossen hat. Wir aergerten uns etwas ueber die Fehlinformationen und beschlossen uns stattdessen den Botanischen Garten anzusehen. Naja da haetten wir uns schon etwas mehr erwartet, gerade weil diese Stadt den Namen des wohl bekanntesten Naturforschers ueberhaupt traegt. Aber es blieb ja noch die Statue. Die Dame in der Touristeninformation hatte uns den genauen Ort auf der Stadtkarte eingezeichnet und ich konnte es kaum erwarten neben Charles Darwin zu stehen. Doch auch hier wurden wir enttaeuscht. Wir suchten das ganze Areal ab und fragten uns von Einheimischen bis zu Hotelrezeptionen durch. Leider mussten wir schliesslich feststellen, das es in ganz Darwin keine einzige Charles Darwin Statue gibt. Irgendwie schon fasst lustig. Im Nachhinein haben wir dann erfahren, dass Charles Darwin wohl selbst nie dort war. Ein Besonders Lob an dieser Stelle an die freundliche Dame der Touristeninformation, die es immerhin geschafft hatte, uns den ganzen Tag zu beschaeftigen. Man koennte behaupten ein Tag waere mehr als genug Zeit um Darwin kennenzulernen.

Nun hiess es fuer uns Abschied zu nehmen, von Australien, einem Land, einem Kontinent und die Heimat unserer letzten drei Monate und damit einem viertel unserer Reise. Ohne Probleme haetten wir hier auch ein ganzes Jahr verbringen koennen. Und selbst dann haetten wir vorraussichtlich nicht alles gesehen. Fuer uns war das nur mal, um ein Gefuehl fuer Australien zu bekommen und wir koennen schon jetzt sagen, dass wir irgendwann nochmal hier her kommen wollen. Trotzdem koennen wir aber auch mit gutem Gewissen behaupten einiges gesehen zu haben und das reicht auch fuers erste. Australien ist wie eine eigene Welt. Sehr nahe an Europa aber doch wesentlich entspannter. Nach vier Monaten Karibik schaetzten wir die geregelten Verhaeltnisse. Es war wie eine Art Rast in fast bekannten Strukturen und Ablaeufen. Doch die letzten Wochen zogen sich etwas und fuer uns wurde es hoechste Zeit wieder mal die Tapeten zu wechseln. Die Akkus sind wieder voll. Wir sehnten uns schon gerade zu nach etwas neuem, etwas anderen und ungewohnten und vor allem nach etwas nicht ganz so westlichen. Deshalb verlassen wir Australien mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Als naechstes steht jetzt Indonesien auf unserem Programm und so gehts weiter nach Bali...

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