Montag, 15. Juni 2009

Mayreau

Um nach Mayreau zu kommen mussten wir zunächst wieder zurück nach St. Vincent. Kurz nach dem Ablegen in Port Elizabeth kehrten wir nocheimal kurz um weil noch ein Passagier die Fähre verpasst hatte. Ohne weitere Verzögerungen kamen wir nach ca. einer Stunde in Kingstown an. Von dort aus brachte uns eine Fähre namens Gem Star in gut vier Stunden nach Mayreau. Diese Fähre ist in Wirklichkeit eher ein Transportschiff zur Belieferung der Inseln von Nahrungsmitteln bis hin zu Autoersatzteilen und fährt irgendwann zwischen 11:00 und 13:00 Uhr in St. Vincent ab je nach Beladung und Laune des Kapitäns Aufgrund der variierenden Abfahrtszeiten haben wir uns für eine frühe Fähre nach St. Vincent entschieden um das Anschlussboot auch sicher zu bekommen. So warteten wir ungefähr zwei Stunden an Bord der Gem Star bis diese endlich in Richtung Union Island in See stach. Während die einheimischen Passagiere die Fahrt genossen um gemütlich ein bisschen Schlaf nachzuholen, kamen wir recht schnell ins Schwitzen. Zwischen den Eilanden bekamen wir die geballte Kraft des Atlantik zu spüren, die unser Boot wie eine Nussschale durch schaukelte. Schon nach kurzer Zeit wurde uns klar, dass wir den Horizont besser nicht aus den Augen verlieren sollten. Der Zwischenstopp in Canuan brachte kurze Erleichterung. Von dort aus war es nur mehr eine halbe Stunde bis wir unser endgültiges Ziele erreichten.

Mayreau ist mit seinen gerade mal drei Quadratmeilen und etwas über 200 Bewohnern eine der kleineren Inseln der Grenadinen. Bei unserer Ankunft wurden wir diesmal nicht von Taxifahrern umworben. Kaum zu glauben aber es gab keine. So mussten wir die Hauptstrasse (ein etwas besserer Feldweg), die ueber den einzigen, steilen Berg Mayreaus fuehrte, schwer beladen wie wir waren, zu Fuss bewaeltigen. Am Gipfel angekommen, sahen wir bereits von weitem unsere traumhafte Unterkunft. Martin aus Bequia hatte bereits vor unserer Abreise bei einer guten Freundin angerufen, die auf Mayreau eines der drei Hotels besitzt. So kamen wir also zu einem Strandbungalow des Saltwhistle Bay Clubs, der in einer kleinen, einsamen Bucht gelegen ist. Waehrend die Uebernachtung fuer Normalsterbliche saisonabhaengig zwischen 400 und 500 US Dollar kostet, bekamen wir unsere bescheidene Bleibe zum sehr guten Freundschaftspreis (Martin sei Dank, sonst waere diese eher exklusive Insel ein Traum geblieben). Bei unserer Ankunft wurden wir mit einem freundlichen „Hallo, wie geht’s euch?“ von Undine, der deutschsprachigen Besitzerin, begruesst. Unser Bungalow war bereits fuer uns hergerichtet und so konnten wir sofort die Gegend erkunden. 20 Meter vor unserer Haustuere beginnt ein langer, weisser Sandstrand mit Palmen bis zum Meer.

Am ersten Morgen konnten wir einen kleinen Schwarzspitzenriffhai beim Jagen in unserer Bucht beobachten. Mit knappen 45 Zentimetern, war dieses Exemplar jedoch nicht sonderlich Furcht erregend. Am naechsten Tag ging es dann mit einem Einheimischen und seinem Holzboot auf zu den Tobago Cays. Nach einer Schweiss treibenden, sehr rasanten Fahrt kamen wir erleichtert auf der ersten, der fuenf kleinen Inseln an. Das Naturschutzgebiet der Cays gehoert angeblich zu den schoensten Inselgruppen der Karibik und machte seinem Ruf alle Ehre. Durch das glasklare Wasser wurde das Schnorcheln in Korallengaerten mit Schildkroeten, Stachelrochen und vielen anderen Fischarten zu einem echten Highlight.

Kulinarisch verwoehnten wir uns diese Tage mit Erdnussbuttertoast und gesammelten Kokosnuessen zu saemtlichen Mahlzeiten. LEBERKAESSEMMEL … oh, da hatte ich wohl meine Gedanken kurz nicht unter Kontrolle...

Die Tage hier waren sehr schoen aber heute sind wir mit der Baracuda weiter nach Union Island geschippert wo wir endlich wieder ins Internet kommen...

3 Kommentare:

  1. Starke story! In dem Appartment würde ich es auch aushalten ;-)

    Gilt der Freundschaftspreis eigentlich auch für Familienmitglieder?

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  2. Hallo Ihr Zwei,

    schöner trip den ihr beiden schon hinter euch habt. Sowohl die Bilder als auch der Bericht sind echt wahnsinn. Ich will nicht von Neid schreiben aber wer soviel Glück beim schnorcheln hat dem soll zumindest das Aneln misslingen;) und da ihr uns soviele Zeilen und Bilder zum träumen liefert sollt ihr auch was zum träumen haben... http://spptmb2.s3.amazonaws.com/stockphotopro_8110171ZWD_no_title.jpg

    Grüße
    Daniel

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  3. Hallo Sonja, alles Gute zum Geburtstag. Soviel Zeit muss sein, auch nach den schweren Stunden hier in Kulmbach.
    Tolle Bilder, tolle Erlebnisse und ganz viel Spass machen mir die Beschreibungen davon. Ist das wirklich Sevi der schreibt? Ich kann's nicht fassen! Guten Flug nach Panama (oh wie schön ist Panama :)). Müsste doch bald soweit sein - oder?
    Gruß
    JP

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