Montag, 15. Juni 2009

Bequia

Die ca. einstuendige Faehrfart nach Bequia verging wie im Flug. Wir waren jedoch sehr gespannt was uns dort so erwarten wuerde. viele Einheimeische hatten uns schon von den schoenen Straenden und der tollen Unterwasserwelt der Insel vorgeschwaermt. Mit etwas ueber 7 Quadratmeilen ist Bequia die groesste der ueber 30 Grenadineninseln und trotzdem ist alles leicht zu Fuss erreichbar.

Nach der Ankunft in Port Elizabeth galt unsere ganze Aufmerksamkeit der Suche nach einer Bleibe. Wir hatten zwar den Namen einer guenstigen Unterkunft aus einem Reisefuehrer jedoch wurde vor Ort schnell klar, dass der im Reisefuehrer genannte Preis nicht auf dem aktuellsten Stand war. Ohne Kochgelegenheit sollte das Doppelzimmer 53US$ kosten was fuer die Karibik nicht viel Geld sein mag, jedoch fuer unser Budget schon etwas grenzwertig. Zumindest schienen die Zimmer in Ordnung zu sein und somit hatten wir schon mal eine Notfallloesung und konnten uns somit etwas entspannter weiter auf die Suche begeben.

Wir kamen schnell mit einigen einheimischen Damen ins Gespraech die am Hafen T-schirts verkauften und ehe wir uns versahen standen wir vor einer jungen Frau die uns ein Appartment im Haus ihres Bruders ausserhalb der Stadt anbot. Es wurde schnell klar, dass auch sie mit unseren Preisvorstellungen von maximal 40 US$ nicht ganz zufrieden war. Nach einem kurzen Telefonat mit ihrem Bruder, in uns unverstaendlichem Englisch, wurde der Preis auf 40 US$ pro Nacht festgelegt wenn wir eine Woche dort wohnen. Die Frau packte uns in das Taxi ihres Onkels und schon gings die bergigen Strassen nach oben zum Haus ihres Bruders. Wir hatten keine Ahnung was uns erwartete und durch die Verhandlungen mit der Frau fuehlten wir uns als muessten wir das Appartment jetzt auch nehmen. Da wir noch einen Umweg fahren mussten um den Hausschluessel abzuholen haben wir schnell die Orientierung verloren. In jeder nicht ganz so tollen Gegend dachten wir uns nur „hier bitte nicht“. Doch die Gegenden wurden immer besser, die Haeuser immer weniger und groesser, die Berge immer steiler und die Blicke immer schoener. Vor einem grossen Haus mir grossem Garten blieb das Taxi stehn. Sie oeffnete die Glastuer im Untergeschoss und fuerte uns herum. Das ganze Untergeschoss war fuer uns alleine bestimmt und auch in einem sehr gepflegten Zustand. Zwei Schlafzimmer eine Kueche ein Wohn- und Essbereich und ein Bad standen uns frei zur Verfuegung. Man kann ja auch mal Glueck haben. Wir waren sichtlich erleichtert und freuten uns ueber unser neues Heim. Die Frau erzaehlte uns, dass ihr Bruder dieses Haus neu gebaut haette aber selbst in St. Vincent wohnt. Das obere Stockwerk ist zwar eingerichtet wird aber nur selten von ihm besucht und steht deshalb leer. Der guenstige Preis ist nur durch die sehr geringe Anzahl an Turisten zu dieser Jahreszeit moeglich da normalerweise eine ganze Familie hier Platz finden koennte.

Wir haben es dann genommen :-) und konnten auch gleich wieder mit in die Stadt fahren um ein paar Sachen einzukaufen. Beim ersten Fussmarsch zurueck zum Appartment haben wir uns gleich verlaufen wurden jedoch durch schoene Blicke auf die Buchten Bequias entlohnt und sind schliesslich doch noch an unser Ziel gekommen.

Die naechsten Tage verbrachten wir mit der Erkundung der Insel. Jeder Strand wurde ausprobiert und auf Schnorcheltauglichkeit hin untersucht. Auch unser Angelglueck haben wir erneut auf die Probe gestellt. Diesmal jedoch etwas geschickter. Sonja stand am Rand mit Angel und ich habe beim Schnorcheln die Fische ausgesucht und den Koeder direkt vor ihrem Maul plaziert. Dadurch hatten wir schnell unser Abendessen zusammen und durch die Hilfe eines einheimischen Fischers, der von unserem Fang und von unserem Angelstil sichtlich angetan schien, war sogar das Fisch putzen sehr unterhaltsam.

An einem der darauf folgenden Tage trafen wir einen alten Bekannten (Martin) aus dem Flug nach St. Vincent, zufaellig wieder, der uns schon damals eingeladen hatte in in Bequia zu besuchen, und kamen auch gleich wieder ins Gespraech. Wir nahmen die Einladung schliesslich an und folgten ihm in sein Haus. Das ganze Haus war wie ein grosses Kunstwerk. Ueberall kleine Verzierungen aus Eisen, die er zum Grossteil selbst angefertigt hatte. Er fuehrte uns durch seine vier Appartements die alle mit kleinen, steinernen Pools und wunderschoenem Blick auf das Meer glaentzten. Der Garten war ueppig bewachsen mit heimischen Tropenpflanzen und sehr gepflegt. Sein eigenes Haus hatte die beste Sicht von allen, auf eine der bekanntesten und meist fotografiertesten Buchten der ganzen Karibik, die Admiral Bay. Die Bilder der Bucht aus dem Reisefuehrer wirkten als waeren sie direkt aus seinem Wohnzimmer geknipst worden. An den Waenden hingen Bilder die seine Frau, uebrigens eine Halbdeutsche, malt und in die Ganze Welt verkauft. Da diese gerade in Kannada Verwandte besucht ist ihm etwas langweilig gewesen und er hat sich spontan mit uns am Abend zum Angeln verabredet. Gesagt getan holten wir ihn am Abend ab und angelten bis der Mond ueber uns stand. Er fing vier Snapper und eine Schildkroete, die wir aber unversehrt wieder in die Freiheit entlassen konnten, und ich gar nix. Komisch... Na ja wir bekammen die Snapper und wurden noch auf ein spaetes Abendessen auf seinem Balkon eingeladen und liefen dann gemuetlich nach Hause.

Gemuetlich ist gut gesagt denn die Berge hier haben es in sich. Wir waren jedes mal fix und fertig wenn wir nach gut einer dreiviertel Stunde bergsteigen in der Hitze in unserem Appartement ankamen.

Es schien als waeren wir die einzigen Touristen hier weshalb wir die Straende meist fuer uns alleine hatten und schon nach kurzer Zeit auf der ganzen Insel bekannt waren. Man grueste uns immer freundlich. Die meisten waren interessiert und hilfsbereit und nahmen uns auch mal ein Stueck mit dem Auto mit.

Uns sieht es nun weiter zur naechsten Insel namens Mayreau...

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