Dienstag, 2. März 2010

Thailand war schoen und jetzt kommt Kambodscha

Bei unserer Ankunft in Phuket mussten wir leider feststellen, dass Phunket Town alles andere als attraktiv ist. Laut, schmutzig und heiss. Nichts was man gesehn haben sollte. Die nahe gelegenen Straende sind wohl die bekanntesten von ganz Thailand und deshalb auch relativ gut besucht. Sicherlich gibt es auf der Phuket Halbinsel bestimmt noch ein paar Ausnahmen aber wir hatten genug von der Westkueste Thailands gesehn und unser zwei Wochen Visa war schon fast abgelaufen. Deshalb brachen wir bereits nach einer Nacht in Phuket in Richtung Ostkueste auf um mit der Faehre nach Ko Tao zu kommen.

Die kleinste und noerdlichste der drei bekannten Inseln im suedlichen Golf von Thailand gilt als Taucherhochburg. Leider nur fuer Anfaenger. Mittlerweile werden hier mehr Taucher ausgebildet als irgendwo anders auf der Welt. Unzaehlige Tauchschulen ringen um neue Kunden und druecken den Preis bis in den Boden. Auch Paketangebote zusammen mit einer Unterkunft sind ueblich. So konnten wir guenstig tauchen und bekamen noch einen Strandbungalow fuer vier Euro die Nacht.

Das wohl spektakulaerste Tauchrevier in der naeheren Umgebung heisst Chumpon Pinnacle und wird regelmaessig von Bullenhaien besucht. Wir waren zwei mal auf der Suche. Trotz unserer Tauchmasterin die mit einer Plastikflasche versuchte die Geraeusche brechender Fischknochen zu imitieren blieb die Sucherei erfolglos. Wir durften uns dann auch noch, zurueck an Bord, die Haisichtungen anderer Gruppen anhoeren und das machte es fuer uns nicht gerade besser. Ohne die Haie sehen die Tauchreviere naemlich relativ mager aus. Schlechte Sichtweiten und wenig intakte Korallen. Aber es geht ja nicht immer nur ums Tauchen.

Ko Tao ist eine sehr schoene Insel die man bequem mit einem Mietroller erkunden kann. Trotz schlechtester Feldwege wagten wir uns selbst in die entlegeneren Buchten. Der Roller mit Gelaendeprofil schaffte das muehelos. Die laengeren Kurverein zahlten sich aus und wir wurden durch schoene, wenig besuchte Buchten belohnt. Abends war immer was geboten. Feuershows am Strand und dazu Livemusik standen auf der Tagesordnung.

Nach einigen erholsamen Tagen mussten wir Thailand leider auch schon wieder verlassen. Wir werden auf alle Faelle wieder kommen, nicht nur weil unser letzter Flug von Bangkok startet. Mit unseren zwei Wochen hatten wir lange nicht alles gesehn und nur einen fluechtigen Eindruck von Land und Leuten bekommen. Aber die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen und auch die einmalige Natur sowohl ueber als auch unter Wasser kann man kaum uebersehn.

Von Ko Tao mit der Faehre zum Festland, dann mit dem Bus nach Bangkok und schliesslich mit dem Minibus bis zur Grenze von Kambodscha. Die Tour dauert auf dieser Seite der Welt etwa 25 Stunden und ist nervenaufreibend. Zwischen halb zwei Uhr Nachts und morgens um Sieben hatten wir Aufenthalt in Bangkok und verbrachten die Zeit halb in Mc Donalds und halb in einer irischen Bar. Von der Grenze war es dann nur noch ein drei Stunden Katzensprung mit dem Taxi bis nach Siem Reap.

Schon bei der Einreise nach Kambodscha hatten wir einen schlechten Start erwischt und wurden beim Geldwechseln etwas betrogen. Das ist hier leider relativ normal. Naja nicht weiter schlimm nur etwas aergerlich. Als wir schliesslich in Siem Reap ankamen fanden wir auch gleich ein schoenes Hotel. Schon am naechsten Morgen brachte uns ein Tuktuk zu den nahe gelegenen Tempeln des Ankor, der Hauptattraktion Kambodschas. Die zwischen dem 9ten und dem 13ten Jahrhundert erbauten Tempel erstrecken sich ueber eine Flaeche von etwa 10 mal 10 Kilometern. Einst von maechtigen Koenigen erbaut um von dort aus ihr Koenigreich zu regieren hat sich nun die Natur den teils verfallenen Bauwerken angenommen. Riesige Baeume zermuerben die massiven Felsbrocken mit ihren Wurzelwerken. Einen ganzen Tag erkundeten wir diese verlorene Stadt. Viele Gebaeude sind gut erhalten und bis ins letzte verziert. Andere sind einsturzgefaehrdet oder bereits in sich zusammengefallen. Wieder andere werden muehevoll restauriert. Die ganze Anlage kann durchaus mit anderen grossen Bauwerken der Geschichte wie etwa den Pyramiden oder den Mayastaetten in Guatemala und Mexiko mithalten. Natuerlich ist man da alles andere als allein. Stroeme von Touristen werden Tag fuer Tag angekarrt und durch die Tempel geschoben. Ganz Siem Reap lebt ausschliesslich vom Tourismus und die Anzahl der Hotels und Pensionen waechst stetig. Von dem Stadtkern, bestehend aus einem Markt und vielen Bars und Restaurants ringsrum, waren wir direkt positiv ueberrascht. Siem Reap hat uns gut gefallen und ist ein echtes Muss in Kambodscha.

Dann saßen wir mal wieder 12 Stunden im Bus mit kurzem Zwischenstopp in Phnom Penh. Ganz im Sueden von Kambodscha und direkt am Meer liegt die kleine Stadt Sihanoukville. Etwas ausserhalb, am Otres Beach stehen viele kleine Bungalows die hauptsaechlich von europaeischen Auswanderern betrieben werden. Idyllisch, ruhig und einfach etwas easy going wird es hier wohl in dieser Form nicht mehr lange geben. Plaene fuer Riesenressorts stehen bereits und sobald die Strasse fertiggestellt ist soll auch schon mit dem Bau begonnen werden. Aber bis dahin scheint die Welt hier noch in Ordnung zu sein und die Zeit still zu stehn.

Das war jedoch nicht der einzige Grund fuer uns den weiten Weg bis hier her in Kauf zu nehmen. Denn in dieser kleinen Stadt gibt es ein vietnamesisches Konsulat, dass zum einen wesentlich billiger und noch viel wichtiger, wesentlich schneller Vietnamvisas verteilt. In nur 10 Minuten hatten wir das Visum in der Tasche im Gegensatz zu den drei Tagen, die man etwa in Phnom Penh warten muss. Business war also erledigt und so konnten wir noch zwei Tage entspannen bevor es zurueck nach Phnom Penh ging.

Wenn man schon mal in der Gegend ist, dachten wir uns, dann sollte man sich ja wenigstens mal die Hauptstadt anschaun. Und Phnom Penh lohnt sich. Auch hier waren wir eigentlich positiv ueberrascht. Wir besuchten einige Tempel, das National Museum und wanderten etwas durch die Strassen der Innenstadt.

Das Sicherheitsgefaengnis 21 war auch Bestandteil unserer Tour. Dieses Gefaengnis war eine ehemalige Schule und wurde nach der Revolution zwischen 1975 – 1979 in ein Gefaengnis umfunktioniert. Mit den Ausstellungen in den zu Zellen umgebauten ehemaligen Klassenzimmern wird nun den Opfern gedacht und die dunklen Zeiten der eigenen Landesgeschichte werden versucht zu verarbeiten. Fast zwei Millionen Menschen sind in diesen Jahren durch die grausame Politik der neuen Regierung ums Leben gekommen.

Auch Kambodscha haben wir im Eilgang durchreist. Im Gegensatz zu Thailand jedoch, erschien uns die gut eine Woche hier als ausreichend. Die Tempel des Ankor waren ein einmaliges Erlebnis und haben uns schwer beeindruckt. Landschaftlich war auf unserer Route eigentlich alles flach wie ein Brett und deshalb wenig spektakulaer.

Schliesslich schipperte uns ein Boot den Mekong hinunter bis zur Grenze von Vietnam...

2 Kommentare:

  1. Hätte nicht gedacht, dass man dort unten so frei umherreisen kann. Habe immer noch die Schreckensmeldungen (Rote Khmer) in Erinnerung. Schön zu sehen, dass dort nun auch der Alltag wieder eingekehrt ist.
    Die geballte Ladung der neuen Bilder muss man noch auf sich wirken lassen ...
    Bis bald in München :))

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  2. Außerdem muss noch etwas gesagt werden: Eure Reise hat viel Interesse geweckt. Nach meinen Berechnungen hat jeder Eurer (bisher) 308 Reisetage 5,4 Klicks auf Euch gebracht. Also auch so gesehen ein toller Erfolg.
    Na dann auf zum Schlusspurt!!

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