Dienstag, 16. Februar 2010

Ko Lanta und tauchen in der Umgebung

Unser erstes Ziel in Thailand war Ko Lanta, eine Insel vor der thailaendischen Westkueste suedlich von Phuket. Hier ist Thailand noch etwas urspruenglicher und von Touristen noch nicht ganz so erschlossen wie die kleinere, noerdliche Nachbarinsel Ko Phi Phi. Wieder einmal stand Strand, Sonne und Meer auf dem Programm und dafuer ist Ko Lanta gerade zu praedestiniert. Guenstige Strandbungalows und endlich mal richtig leckeres, thailaendisches Essen machten unseren Aufenthalt im Funky Fish zu einem echten Genuss.

Doch das suedliche Andaman Meer ist auch fuer seine ausgezeichneten Tauchreviere bekannt und geliebt und das wollten wir uns natuerlich nicht entgehn lassen. Bereits am zweiten Morgen brachte uns ein Schnellboot in einer knappen halben Stunde zu der kleinen Inselgruppe Ko Haa. Ein echtes Highlight unserer bisherigen Tauchgaenge. Unser Tauchguide Nico, ein deutscher Meeresbiologe, zeigte uns alles was Ko Haa zu bieten hatte. Von farbenfrohen Nacktschnecken ueber Geisterfetzenfische bis hin zu kleineren Putzerganelen. Sogar einen Anglerfisch entdeckte er tief versteckt in den Korallen. Nach einer kurzen Oberflaechenpause fuehrte uns der zweite Tauchgang in eine kleinere Hoehle die nur durch den sonnen beleuchteten weissen Sandboden von unten erhellt wird. Dadurch entsteht eine phantastische Lichtstimmung im Inneren. In der Kammer selbst kann man dann gemuetlich auftauchen, da an der Oberflaeche genug Platz und Luft zum Atmen ist. Dadurch hat man genuegend Zeit um diesen Moment voll auszukosten ohne wertvolle Luft aus der Flasche zu verlieren. Dann geht es wieder nach unten und zurueck zum Boot. Dieser Tauchtag war ein voller Erfolg und bei Sichtweiten von bis zu 25 Metern machte er Lust auf mehr.

Am darauf folgenden Tag wollten wir jedoch erstmal die Insel erkunden und die beste und billigste Wahl ist natuerlich der Mietroller. Als einzige Rollerfahrer mit Helm kaempften wir uns, ueber die teilweise sehr schlechten Feldwege, von einer einsamen Bucht zur naechsten. Ueber einen kleinen Bergkamm im Zentrum der Insel, mit tollem Blick ueber eine Bucht, fuehrte uns der Weg weiter ans suedliche Ende der Insel. Hier hat sich der Exgouverneur ein kleines Ressort aufgebaut. Eigentlich mitten im Naturschutzgebiet haengen hier nun mehrere kleine Baumbungalows in einer malerischen Bucht. Eine kurze Pause im hoteleigenen Restaurant am Strand und dann schauten wir uns noch unsere erste buddhistische Tempelanlage an. Auf dem Rueckweg arrangierten wir noch den naechsten Tauchtrip fuer den kommenden Tag und liessen den Abend gemuetlich ausklingen.

Neues Spiel, neues Glueck. Mit diesem Motto gings am naechsten Morgen mit einer anderen, wesentlich billigeren Tauchschule, diesmal mit einem langsamen, grossen Boot und ohne Meeresbiologe nach Ko Bida. Bestehend aus zwei Felsen die am suedlichen Ende von Phi Phi Lee aus dem Meer ragen und vor allem durch die Leopardenhaie bekannt, die hier regelmaessig gesichtet werden, steht Ko Bida unserem ersten Tauchspot in nichts nach. Hier gab es Seepferdchen, wieder Geisterfetzenfische und, das Glueck blieb uns treu, auch Leopardenhaie zu bestaunen. Die Korallen waren wie auch in Ko Haa in einem sehr guten Zustand. Felder von Anemonen leuchteten im klaren Wasser in unterschiedlichen Farben. Einfach Klasse! Natuerlich sprechen sich solche Plaetze herum und der grosse Nachteil sind die Massen an Tauchern die tagtaeglich angekarrt werden. Naja perfekt gibt es halt doch nur in der Theorie.

Nach Ko Lanta war unser naechster Stopp Ko Phi Phi. Eigentlich hatten uns fast alle, die schon mal dort gewesen waren, davon abgeraten die kleine Insel zu besuchen. Vor ueber einem Jahrzehnt galt Ko Phi Phi noch als eine der schoensten Inseln der Welt und wurde nach dieser Aussage foermlich von Touristen ueberrannt. Frueher ein Geheimtipp, wurde Ko Phi Phi nicht zuletzt durch den Film "The Beach" der in naechster Naehe gedreht wurde, zu einer der meistbesuchten Inseln Thailands die auf keiner Rundreise fehlen darf. Der Tsunami 2004 traf Ko Phi Phi mit voller Wucht und spuehlte einen Grossteil des Dorfes einfach weg. Ko Phi Phi hatte weit ueber tausend Todesopfer zu beklagen. Nach den Aufraeumarbeiten bestand die Hoffnung, die Insel in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Doch daraus wurde nichts. Enger den je wurde das Dorf neu errichtet und immer mehr der einst vertraeumt wirkenden Bucht, muss nun neuen und immer groesseren Hotels weichen. Geld ist halt auch hier alles. Trotz dieser Bedenken haben wir uns entschlossen eine Nacht auf Phi Phi zu verbringen und uns selbst eine Meinung zu bilden. Die Touristenstroeme waren da gerade eine willkommene Abwechslung. Mittlerweile hatten wir ja schon mehr verschiedene Haiarten gesehn, als Orte die vom Massentourismus heimgesucht werden. Der typische europaeische Pauschaltourist ist uns lediglich in Cancun Mexico und in Bali ueber den Weg gelaufen. Australien und auch Thailand ist eher bei juengeren Travellern wie uns beliebt.

In Ko Phi Phi war es dann genau wie erwartet. Brechend voll. Gerade dass wir noch ein Zimmer ergatterten. Wir beschlossen auch gleich eine Bootstour rund um Phi Phi mitzumachen um wenigstens alles mal gesehn zu haben. Das Longtailboot war voll mit teils verkaterten Jugendlichen die sich mit Schnorchel, Brille und Flossen versuchten. Das Boot steuerte verschiedene Straende und Riffe an. An den Straenden lagen bereits unzaehlige gleichartige Boote vor Anker und die Massen an Menschen konnten sich nicht wirklich auf den oft kleinen Sandflecken verteilen. Die Straende waren an sich die schoensten unserer Reise. Der Sand teils wie Mehl. Besonders der Strand der Straende an dem eben "The Beach" gedreht wurde ist landschaftlich einmalig. Wir hatten in diesem Fall das Glueck, diesen Strand als letzte zu verlassen und so wenigstens fuer ein paar Minuten einen leeren Traumstrand geniessen zu koennen. Abends passten wir uns auch der Masse an und setzten uns zusammen mit einem deutschen Mitleidenden, und einem hier ueblichen kleinen Eimer Rum-Cola an den Strand.

Am naechsten Morgen pilgerten wir dann noch zu einem Aussichtspunkt um noch den bekannten Blick auf die Buchten von Ko Phi Phi mitzunehmen und der schweisstreibende Weg lohnte sich vollkommen. Ko Phi Phi ist rein landschaftlich die Schoenste all unserer Inseln aber zugleich auch die ueberrannteste. Schade eigentlich.

Mit diesen Eindruecken ging es auf zur Faehre und weiter nach Phuket...

2 Kommentare:

  1. Die Bilder sind super wie immer. Basti war auch überzeugt von eurer Kamera. Einmalige Strände und Tauchreviere einfach toll!! Bei Eurem Motorrollerausflug dachte ich an Sevis erste Motorrad-Versuche im Wald von Menzenbach ;-), aber einem Ingenieur ist nix zu schwör!!
    Bis bald.

    AntwortenLöschen
  2. Eure Bilder sind wieder mal Klasse und die Berichterstattung kaum noch zu übertreffen. Wir genossen jedes Detail. Wir würden uns freuen, auch mal persönlich Eure Eindrücke zu hören. Mit den besten Wünschen für Eure Heimreise verbleiben

    Frank und Roswitha

    AntwortenLöschen