Mittwoch, 4. November 2009

Australien - Sydney bis Bowen, die Ostkueste ist lang!

Um den Florian recht herzlich in Australien zu empfangen, goennten wir uns ein Abendessen beim Burger King in der Naehe des Flughafens. Anschliessend liessen wir den Abend mit einem Glaesschen Goon ausklingen und tauschten dabei Stories der letzten fuenf Monate aus. Goon heisst, aus der Ureinwohnersprache uebersetzt, soviel wie Kopfkissen und ist ein 4-Liter-Tetrapack Wein fuer etwa 10 Dollar, den man nach dem Genuss zu einer Art Kopfkissen aufblasen kann. Nach vier Liter Wein ist das evtl. ganz hilfreich ...

Am darauf folgenden Tag stand natuerlich noch einmal Sydney auf dem Programm und diesmal ganz ohne Autokaufstress. Abends waren wir dann noch bei Jessica, einer Studienfreundin von Sonja, und ihrem Freund Jai zum Essen eingeladen. Hoch ueber den Daechern von Bondi Beach speisten wir mit einem traumhaftem Blick ueber die Bucht. In solch toller Umgebung schmeckte das erste Bier nach Monaten wieder besonders gut. Nicht zuletzt deshalb wollen wir uns auf diesem Wege noch einmal bei Jessica und Jai fuer ihre Gastfreundschaft bedanken.

Dann gings erstmal raus aus Sydney und das naechste Ziel hiess Blue Mountains - ein Nationalpark etwa eine Stunde westlich von Sydney. Die Daempfe der Eukalyptuswaelder tauchen die Bergketten in ein zartes Blau, daher der Name. Eine mehrere Kilometer lange, ungeteerte Strasse fuehrte uns zu unserem Campingplatz direkt an einem der vielen Lookouts ueber die Canyons. Die Landschaft war wirklich fantastisch und bot alles was das Wanderherz begehrte. Wir besuchten am naechsten Tag noch einen Wasserfall und bewegten uns dann endlich in Richtung Nordosten.

Der erste richtige Stop an der Ostkueste war Coffs Harbour. Dort verbrachten wir drei Tage bei Sonnenschein und versuchten mit einem, von anderen Backpackern geliehenen, Surfboard den Wellen zu trotzen. Das Ganze muss wohl von aussen recht lustig ausgesehen haben und auch wir mussten leider feststellen, dass es leichter aussieht als es ist. Die Angelei blieb ebenfalls erfolglos und so zogen wir weiter nach Byron Bay, dem oestlichsten Punkt des australischen Festlandes. Auch hier erwarteten uns tolle Straende und vom Leuchtturm aus konnten sogar einige Wale beobachten, die an der Kueste Richtung Sueden zogen. Byron Bay ist eigentlich als Hippihochburg und Partystadt bekannt, aber auch ohne durch gefeierte Naechte einen Besuch wert.

Auf dem weiteren Weg Richtung Norden wurde es immer trockener und waermer. Die Vegetation aenderte sich langsam aber stetig. Die Fluesse, ueber die wir fuhren, trugen immer weniger Wasser und wir begegneten immer oefter Schildern die auf hohe Brandgefahr hinwiesen. Kurz vor Brisbane ueberquerten wir die Staatsgrenze zu Queensland.

Brisbane selbst haben wir nur durchquert. Nach einer Nacht Zwischenstop in Redcliff gings dann bis Tin Can Bay. Hier kann man jeden Morgen freie Delfine direkt am Strand beobachten und sogar fuettern, genauer gesagt einen Delfin. Dieser wurde vor einigen Jahren von zwei Tigerhaien stark verletzt und konnte sich in die Bucht, Tin Can Bay, retten. Er wurde von den oertlichen Rangern wieder aufgepaeppelt und kommt seit dem jeden Tag. Manchmal bringt er noch den ein oder zwei andere Delfine mit und nur dieser eine und seine mitgebrachten Weggefaehrten duerfen gefuettert werden.

Dann endlich ueberquerten wir den Wendekreis des Steinbocks und nun sollten die Tropen und vor allem das Great Barrier Reef beginnen. Viel geaendert hatte sich dadurch nicht. Lediglich das Wasser war nun wesentlich ruhiger. Ab Rockhampton beginnt gerade in dieser Zeit auch das allseits bekannte Quallenproblem. Da gibt es zum einen den Box Jellyfish, also die Wuerfelqualle und zum anderen die wesentlich kleinere ebenfalls sehr gefaehrliche Irukandji Qualle. Und je weiter noerdlich man kommt umso mehr werden es. An den Straenden stehen ueberall Warnhinweise und fuer den Notfall steht eine Flasche Essig bereit, der ueber die betroffenen Stellen geschuettet Linderung verspricht. In Bowen haben wir uns dann sicherheitshalber mit sogenannten Stingersuits eingedeckt. Das sind sozusagen Ganzkoerper-Strumpfhosen in schwarz und leicht durchsichtig. In Deutschland waere so etwas sicherlich nur in Erotik Fachgeschaeften erhaeltlich. Wir hatten sie noch nicht an, jedoch sehen die aufgedruckten Bilder viel versprechend aus. Aber was will man machen? Sicherheit geht nun mal vor. Komisch ist nur, dass diese Anzuege anscheinend nur von Touristen gekauft werden, wenn ueberhaupt. Vielleicht auch nur von uns. Wenn man Glueck hat, sind an manchen Straenden extra Netze gegen Quallen montiert und so kann man auch ohne Stingersuit ins Wasser.

Auf dem Weg nach Bowen mussten wir natuerlich noch den Schnabeltieren im Eungella Nationalpark in der Naehe von Mackey einen Besuch abstatten. Uns begegneten ausserdem ein Waran, ein Dingo, Wildpferde, ein Emu und leider auch unzaehlige ueberfahrene Kaenguruhs, die hier alle hundert Meter am Strassenrand liegen. Nachts ist das mit dem Autofahren wirklich so eine Sache, weil man viele Kaenguruhs direkt an der Strasse sieht, die in die Scheinwerfer glotzen. Deshalb versuchen wir immer vor Einbruch der Dunkelheit unser naechstes Ziel zu erreichen.

Das mit dem Riff hatten wir uns bisher anders vorgestellt, da es sehr weit vor den Kueste liegt, etwa 200 km, und deshalb kaum oder nur unter sehr hohem Kostenaufwand zu erreichen ist. Das wird sich aber auch noch aendern. Je noerdlicher wir kommen umso naeher kommt das Riff.

Deshalb heisst es fuer uns jetzt Norden, Norden und nochmal Norden ...

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